Stirnwand
Kraftstoffbehälter (45-2-1)Es geht nun an die
Tanksanierung.
Entgegen meinen bisherigen Vorstellungen habe ich für die Innensanierung kein Epoxidharz-Produkt (2K), sondern ein bewährtes Einkomponenten-Harz auf PU-Basis gewählt (Wagner).
Den Tank hatte ich,
wie Ihr oben gesehen habt (klick), vor dem Sandstrahlen an der Schweißnaht geöffnet, um Schäden im Vorfeld zu beseitigen.
Nach dem Sandstrahlen habe ich noch diverse Löcher zuschweißen müssen. Dabei hatte ich nicht jedes kleine Loch gesehen. Ich hätte den Tank auch als Gießkanne nutzen können. Es bleiben sehr kleine Undichtigkeiten, die nun mit dem Tanksiegelharz verschlossen werden müssen.
Vor dem Versiegeln sind Vorarbeiten nötig.
Die Innenreinigung hat im Wesentlichen der Sandstrahler erledigt. Da der Tank geöffnet war, hat er alles gut sauber machen können. Ein paar kleine Nacharbeiten waren dennoch notwendig. Zuletzt, vor dem Zusammenschweißen, habe ich die Innenseiten der beiden Schalen zusätzlich mit Aceton gereinigt.
Links Abfluß mit Benzinschlauch-Schraubenstöpsel - rechts Einfüllöffnung mit Folie und TankdeckelLange habe ich überlegt, wie ich den Abflussstutzen während der Arbeit dicht bekomme, damit das eingefüllte Harz dort nicht herausläuft.
Die Idee sollte ich mir patentieren lassen...
Ein kleines Stück Benzinschlauch in die Öffnung gesteckt, eine Schraube in den Benzinschlauch geschraubt, sorgt dafür, dass es dort während der Arbeit völlig dicht und sicher ist.
Diese Vorgehensweise kann ich Euch guten Gewissens empfehlen - einfach und sicher!
Die Einfüllöffnung ist aufwändiger abzudichten.
Zuerst wollte ich das Schlingrohr zum Tank hin völlig dicht haben. Es ist nur mit drei Schweißpunkten von der Innenseite befestigt. Dazwischen ist ein Spalt.
Wenn die Schlingrohr-Befestigung im Tank dicht ist, dann kann man ihn auch problemlos mitsamt der Harz-Füllung auf den Kopf stellen. Die Schlingrohr-Abdichtung verhindert, dass Harz durch die Einfüllöffnung austritt.
Also ist nun eine Sonderbehandlung an der Reihe.
Entweder wird es von innen ringsherum mit Epoxidharz abgedichtet, oder von innen direkt mit dem Siegelharz (Pinsel). Die Verwendung von Epoxidharz im Vorfeld ist unproblematisch. Das PU-Siegelharz haftet auch an Epoxidharz einwandfrei. Es wird z. B. auch für die Sanierung von GFK-Tanks verwendet.
Man sollte den Tank mit der Harzfüllung schütteln, damit auch das Schlingrohr benetzt wird. Deshalb habe ich unter den Tankdeckel ein paar Lagen Folie gelegt.
Vorarbeiten - Abdichten des Schlingrohres - mit Pinsel Siegelharz auftragenNun ist es wichtig, dass das Harz jeden Falz, jeden Winkel im Inneren erreicht. Dazu muss der Tank immer wieder gewendet werden. Solange der Tank noch mit Harz gefüllt ist, kann man kann dabei recht schnell arbeiten. Ist das Harz abgelassen, sollte man es einige Minuten ruhen lassen, bevor man immer wieder wendet.
Wenden des Tanks - das Harz muss jeden Winkel erreichenDie
Position des Ablaufs verrät auf den ersten Blick, welche Seite gerade an der Reihe ist.
Da der Tank einige Schrägen aufweist, muss auch an diese gedacht werden.
Schräglagern des TanksDieser erste Versiegelungsschritt ist nach recht kurzer Zeit erledigt. Mein Patent-Stöpsel kommt wieder heraus, das überschüssige Harz wird in einem verschließbaren Marmeladenglas aufgefangen - für die Folgebeschichtungen.
Besonders die Oberseite des Tanks war sehr problematisch, da diese von außen durchgerostet und wie ein Sieb war. Ich habe zwar mit vielen Schweißpunkten Löcher beseitigt, aber es war nicht wirklich dicht. Beim ersten Arbeitsgang ist deshalb auch etwas Harz durch diese Micro-Undichtigkeiten ausgetreten. Das ist jedoch gut so und gewollt. Lt. Anleitung sollte man größere Löcher von außen mit Panzerband überkleben. Nach der Aushärtung wird das Panzerband dann abgezogen. Das war bei diesem Tank nicht nötig, da ich diese größeren Löcher zugepunktet hatte.
Wenn das Harz abgelassen ist, geht die Arbeit erst richtig los.
In Abständen von ca. 5 Minuten wird immer wieder die Lage des Tanks geändert, da das Harz von den Wänden her zusammenläuft und Pfützen bildet. Das sollte möglichst vermieden werden! Man sollte die Lageveränderungen des Tanks solange durchführen, bis die Pfützenbildung aufhört. Das kann einige Zeit dauern.
Links: Kopfstand in die eine Ecke geneigt - Rechts: Kopfstand in die andere EckeEs ist unwahrscheinlich, wo überall noch kleine Löcher waren, die ich vorher gar nicht bemerkt hatte. Das Harz kriecht wirklich durch jede kleinste Undichtigkeit und verschließt diese. Von außen kann man an problematischen Stellen auch mit dem Pinsel nachhelfen.
Nun muss der Tank mindestens einen Tag ruhen. Dann wird er mit dem Harz aus dem Marmeladenglas erneut befüllt und die Prozedur wiederholt sich für die zweite Beschichtung. Bei guten Tanks reichen zwei Beschichtungen, bei problematischen können es bis zu vier sein.
Ich habe an drei Tagen drei Füllungen vorgenommen. Der Tank war ja wirklich sehr porös. Lohn der Arbeit ist, dass er nun völlig dicht ist.
PU ist nicht gegen UV-Strahlung resistent. Deshalb muss an Stellen, wo das Harz nach außen gedrungen ist, oder wo es außen mit Pinsel aufgetragen wurde, auf jeden Fall überlackiert werden - was ja sowieso gemacht werden muss.
Flugrost, der sich an den Außenflächen inzwischen wieder gebildet hat, kann mit rotierender Bürste entfernt werden.
Besonders die Oberseite war durch meine vielen kleinen Schweißungen sehr unschön, wie Ihr oben bereits gesehen habt.
Das Auffüllen der Krater will ich mit Epoxidharz vornehmen, da dieses eine sehr gute Haftung hat, resistent gegen Mineralöle und Chemikalien ist und außerdem sehr gut verläuft. Ich verspreche mir deshalb relativ geringe Nacharbeiten.
Der erste Versuch: Epoxidharz auf die Oberfläche gegossen - aushärten lassen - prüfen (grundieren)Die dunkleren Flecken stammen vom PU-Siegelharz, das durch Micro-Löcher ausgetreten war. Ich hatte es dann mit dem Pinsel verteilt. Die vielen Punktschweißungen nebeneinander, um die Löcher zu stopfen, sind nun auch völlig dicht.
Nach dem Lackieren erfolgt der Einbau. Dieses Foto von der Fahrerseite zeigt, dass der Kraftstofftank incl. Benzinhahn wieder eingebaut ist.
Hebel für KraftstoffzufuhrDer Tank ist samt der reparierten Halterung und einem überholten Everbest-Benzinhahn wieder unter der Haube und könnte befüllt werden (was jedoch sinnlos wäre, denn der Motor fehlt noch...).
Perfekt ist er nicht, aber ich hoffe nun, dass er dauerhaft rostfrei und dicht bleibt.
Der Tank ist wieder an seinem PlatzVielleicht werde ich die Läufer noch wegschleifen, aber im Moment bin ich erst einmal froh, dass der Tank soweit fertig zum Einbau ist.
Tank mit Everbest-BenzinhahnIch muss zugeben, dass ich Angst vor der Tanksanierung hatte. Überrascht war ich, wie gut es mir dann von der Hand gegangen ist, auch wenn es zeitaufwändig war. Viel aufwändiger wäre es allerdings gewesen, hätte ich den Tank vorher nicht aufgeschnitten.
Die Vorgehensweise muss jeder für sich entscheiden, aber ich würde es genauso wieder machen.
Bis dann!
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