Probefahrten

Hallo Leute,

an dieser Stelle werde ich hin und wieder Probefahrten verlinken. Vor allem geht es um Fahrzeuge der "schnöden Konkurrenz", die man ja nicht alle Tage zu Gesicht bekommt.

Angefangen hatte ich bereits mit der Mokema von Magirus Deutz.

Magirus Deutz Mokema

Hallo Leute,

dass auch Magirus Deutz ein Dreirad hergestellt hat, dürfte nur den Wenigsten bekannt sein.

Eigentlich war das Gefährt eine Motor-Kehrmaschine, daher auch der Name "Mokema", wurde jedoch auch als Zugmaschine mit kleiner Pritsche angeboten.

Überlebene Deutz Mokema sind mir insgesamt vier bekannt, davon zwei Kehrmaschnen und zwei kleine Pritschen.

Tempo kennt Ihr ja alle, aber wer mal ein Probefahrt mit einer Magirus Deutz Mokema (hergestellt in Berlin) machen möchte, der sollte

Probefahrt - hier klicken. Vergesst nicht, den Ton einzuschalten (Tocktocktock).

Die Mokema in diesem Video war übrigens auf dem Flughafen in Hannover-Langenhagen bis in die 1970er Jahre im Wintereinsatz. Soweit ich gehört habe, hatte sie auch Schneeschieber und Salz- oder Sandstreuer. Ich erinnere mich zwar an die Mokema, aber nicht mit Schneeschieber. Vielleicht hatte sie im Sommer andere Aufgaben.

Mir selbst sind diese urigen Gefährte auch noch bekannt, weil auch die Stadtwerke Hannover einige dieser Kehrmaschinen im Einsatz hatten. Eine davon wartete samstags immer auf "meinem" Marktplatz Hannover Herrenhausen auf ihren Reinigungs-Einsatz, bis sie durch die modernere Faun ersetzt wurde.

Standard P503H

Hallo Leute,

Herr Gutbrod baute vor dem Krieg sowohl Dreirad- als auch Vierrad-Kleintransporter, die er den Namen "Progress" gab.
So ist der aktuell von Ewald angebotene Progress ein P203H. In der Standard-Nomenklatur bedeutet dies, dass es ein Progress ist,  dass er einen 200er Motor und nur 3 Räder hat. Das "H" steht für Heck, im Gegensatz zu dem "Front" von Tempo oder dem "F" (ebenfalls Front) bei Goliath.

Standard baute seine Progress-Transporter auch mit vier Rädern. Diese wurde sogar nach dem Krieg wieder neu aufgelegt. Der Nachkriegs-Progress nannte sich kurz P604 Heck - also Progress, 600er Motor, vier Räder und das Wort Heck war nun ausgeschrieben.

Weitgehend das gleiche Fahrzeug (mit den vier Rädern) gab es vor dem Krieg auch mit einem 200er Motor - dem gleichen Einzylinder, mit dem auch das kleine Dreirad angetrieben wurde.

Wer mit einzylindrigen Dreirädern seine Erfahrungen hat, wird sich denken können, mit welchen Fahrleistungen man es da zu tun haben muss.

Heute fahren wir jedoch mal den starken (!)

Standard P503H zur Probe (schaltet den Ton ein "rääängdengdengdeng..."):

Probefahrt - hier klicken

Der hat immerhin einen 500er Motor im Heck (gebläsegekühlt, Zweizylinder-Zweitakter), und der läuft natürlich bei weitem nicht so zäh, wie ein einzylindriger 200er - womöglich auch noch mit vier Rädern.

Durch den Schell-Plan musste die Produktion dieser hauseigenen Kleintransporter zugunsten des E1 (Tempo-Konstruktion) eingestellt werden - aber das ist Euch ja allen bekannt.

Das Dreirad in dem Film ist bekannt. War jahrelang häufig auf Oldtimerveranstaltungen bei uns in der Gegend und der Besitzer wohnte fast in der Nachbarschaft. Seit ein paar Jahren sind aber beide verschwunden. Weiß jemand mehr dazu?

Hallo Volker,

meintest Du den Magirus Deutz aus Itzehoe oder den Standard aus Burgstall?

Ich nehme an, dass Du die Mokema meinst, das wäre ja in Deiner Gegend?

Genau, den aus Itzehoe.

Moto Guzzi Ercole (Herkules)

Hallo Leute,

wir haben schon länger keine Probefahrt mehr gemacht. Heute fahren wir mal einen Konkurrenten aus Italien.


Moto Guzzi Ercole mit gerader Frontscheibe

Der Ercole (Herkules) war in Italien weit verbreitet und wurde auch in viele Länder exportiert.
Der Kraftprotz hat immerhin eine Nutzlast von 1,5 Tonnen und wird von einem Einzylinder-Viertakter mit 500 ccm bewegt. Der Ercole ist wendig und die 16 PS dieser Maschine sehr kraftvoll, was im gebirgigen und engen Italien auch notwendig ist.
5 Vorwärts- und ein Rückwärtsgang waren serienmäßig.

Die Kabine kann abgenommen werden, für Freiluftfahrten während des heißen italienischen Sommers. Wahlweise kann man auch nur die Türen aushängen und ihn so zu einem Quercabrio machen - auch nicht schlecht.

Es gab im Laufe der langen Bauzeit (1946-80) sehr viele unterschiedliche Kabinenausführungen mit gerader oder gewölbter Frontscheibe, mit vorn- oder hinten angeschlagenen Türen, mit einem oder zwei Scheinwerfern oder eine urige, aber geräumige Kabine als Sonderzubehör von Zulieferern - noch bevor man sie von Guzzi direkt ordern konnte.

Der Herkules, der uns zu dieser Probefahrt zur Verfügung steht, ist ein Kipper mit Stahlblechpritsche, vorn angeschlagenen Türen, einem Scheinwerfer und gewölbter Frontscheibe und fährt irgendwo in der Nähe von Como.

Vergesst nicht, den Ton einzuschalten!

Hier zur Probefahrt (klicken)...

...mit viel italienischem Flair.