Fahrtrichtungsschalter/Winker

Meine Frage hat sich erledigt!
Ich zeige nun den Birnchenwechsel verschiedener relevanter Fahrtrichtungsschalter, wie wir sie für unsere Dreiräder verwenden.
Nach unten scollen!

Hallo Leute,
ich benötige dringend Eure Hilfe!
Wie bekomme ich den Knebel des Fahrtrichtungsschalters ab, ohne ihn zu zerstören?


Wie bekomme ich den Knebel ab, ohne ihn zu zerstören???
Ich finde leider keine Lösung. Natürlich will ich die Schalter nicht kaputtmachen.
In dem Schalter befindet sich eine Kontrollleuchte. Dort muss man doch irgendwie herankommen.
Freue mich auf Eure Profi-Tipps!
Gruß Uwe

Hallo Uwe, schwer zu sagen, wie Deine Schalter so konstruiert sind. Meine Erfahrungen in gleicher Situation:
Bei neueren Schaltern läßt sich die Kontrollbirne manchmal von oben auswechseln. Versuch doch mal, ob bei zartem Druck auf die Birne diese leicht federnd nachgibt. Wenn ja, dann kann man im eingedrückten Zustand diese drehen. Statt meiner alten Finger habe ich mit einem angespitzten Radiergummi (so einer vom Bleistift) gedrückt und gedreht. Der Gummi haftet besser am Glas.
Beiden Schalter haben das gleiche Prinzip, der Knebel wird von innen durchs Oberteil gesteckt und das Unterteil angefügt.
Die Stahlklammer zu entfernen ist möglich, allerdings sanft, immer leicht mit einem sehr dünnen Keil an den gewinkelten Ecken abwechselnd hebeln.
Beim alten Schalter scheint man mit 2- oder 4fachen Anquetschen des Metalloberteils einen Formschluß hergestellt zu haben. Da ist ohne Zerstörung nichts zu machen. Es scheint sich um ALU- oder Zinkdruckguß zu handeln. Aber das ist auf dem Foto nicht recht zu erkennen. In diesem Fall würde ich an den umgestellten Stellen mit einem Schweißpunktbohrer das Material am Rand halbkreisförmig entfernen. Allerdings sollte man sich vorher überlegen, auf welche Weise später die beiden Teile wieder zusammen gehalten werden.
Viel Glück und hoffentlich geht es ohne brachiale Gewalt. Gruß Gerschen

Hallo Papa Gerschen,
danke für Deine Erläuterungen.
Tatsächlich habe ich heute schon mein Glück bei dem Zweikreisschalter (Bakelit) probiert und die Klammern abgehebelt.
Das wäre aber gar nicht nötig gewesen, wenn man gewusst hätte, wie der Knebel befestigt ist (das weiß ich aber erst jetzt).
Ich schreibe dazu gerade etwas in meinem Tempo-Boy Beitrag - hatte sich gerade mit Deiner Antwort überschnitten.
Wenn ich klar sehe, dann werde ich auch hier versuchen, eine sinnvolle Vorgehensweise zu beschreiben.
Den Einkreisschalter muss ich noch bearbeiten. Wenn ich den Knebel nicht abbekomme, ist Öffnen durch (vierfaches) Anbohren angesagt - geht leider nicht anders.

Das war schon eine Fummelei! Aber nun geht er wieder:


Kontrollleuchte brennt wieder

Tatsächlich fehlte die kleine Birne.

Trotz des Erfolgs bin ich unzufrieden. Ich habe wider Erwarten keine Möglichkeit gefunden, den Knebel auszubauen, ohne den Schalter komplett zu zerlegen. D. h., dass bei einem erneuten Glühbirnen-Wechsel der Schalter komplett ausgebaut werden müsste, damit er erneut zerlegt werden kann... - hm.

Hier auch noch die Abbildung der Einzelteile des Schalters.
Vorsicht beim Zerlegen! Die Teile stehen unter Federspannung!


Einzelteile des zerlegten Schalters

Der Einkreisschalter ist noch völlig in Ordnung. Auch die Glühbirne brennt. Ich werde ihn nicht zerlegen.
Für meinen FW200 muss ich mir noch einen zweiten Zweikreisschalter besorgen, da dort ebenfalls Winker und Blinker angeschlossen werden sollen.

Hallo,
der Birnenwechsel ist sekundensache.

NIEMALS WÜRDE EIN HERSTELLER SEIN PRODUKT ZERSTÖREN UM EINE BIRNE ZU WECHSELN

Bei dem alten Schalter einfach den Knebel leicht gegen den Federdruck eindrücken und in diesem Zustand über die Linksstellung weiterdrehen. Dann läßt sich der Knebel einfach rausnehmen und das Leuchtmittel tauschen. Umgekehrt Knebel zum einbauen in der erweiterten Linksstellung leicht eindrücken gegen den Federwiderstand und in die Neutralstellung schalten.

Bei dem neuen Schalter wird der Knebel einfach mit einem kleinen Schraubenzieher unter dem Knebel vorsichtig gerade heraus geklickt. Schon kann man die Birne wechsel. Der Knebel wird danach einfach wieder eingedrückt und rastet ein.

Durch das unsinnige und überflüssige zerlegen der Schslter sind sie leider dann meißt hinterher hakelig und Schrott

Grüße
Rolf

Hallo Rolf,

vielen Dank für Deinen Tipp!

Der "neuere Schalter" ist der aus Bakelit. Den habe ich mir mal extra besorgt, weil es ein Zweikreisschalter ist - also der von mir zerlegte und wieder zusammengebaute.

Nach dem Zerlegen habe ich einen 90-Grad-"Ausgang" für den Knebel gesehen.
Es müsste also möglich sein, durch Druck auf den Knebel (Überwindung des axialen Federwiderstandes) diesen in eine 90-Grad-Stellung zu drehen.
Leider kann ich auch durch Druck auf den Knebel (der federt axial), keinen Weg zu dieser 90-Grad-Winkelstellung ertasten.

Damit er nicht zerbricht, habe ich es dann unterlassen, hier weitere Versuche zu machen. Bakelit ist ja bekanntlich ziemlich brüchig.
Lieber baue ich ihn nochmals auseinander und wieder zusammen, um die Birne zu wechseln, als irgendetwas zu zerstören.

Das kennt doch jeder Schrauber:
"Nach Fest kommt Ab".

Beim Zusammenbau habe ich die Birne gleich mit eingebaut.

Gott sei Dank: Der Schalter hakelt nach meinem Zusammenbau überhaupt nicht. Er schaltet weich und einwandfrei.
Es ist kein Kleinteil verloren gegangen und alle sind wieder an ihren vorgesehenen Plätzen.
Der Bakelit-Schalter funktioniert also wieder einwandfrei, trotz des Zerlegens.

Der "alte Schalter" ist der mit dem Metallkörper. Bei diesem Schalter habe ich keine weiteren Versuche mehr unternommen, ihn zu öffnen.
Den Tipp mit dem Abhebeln werde ich noch mal probieren, aber ich will ihn nicht zerstören. Bei diesem Schalter leuchtet die Birne noch, aber der rote Plastikeinsatz ist zerbrochen.
Verwendbar ist er jedenfalls noch.

Hallo Leute,

das lässt mir ja keine Ruhe!
Der Tempo-Rolf hat mich auf den richtigen Weg gebracht.

Ich habe es nun noch einmal etwas forscher probiert.
Siehe da: Es hat funktioniert!

Diese Bauart ist in den Nachkriegstempos häufiger zu finden. Es gab ihn sowohl als Ein- als auch als Zweikreisschalter.

Folgende Vorgehensweise bei dieser Schalterbauart:


Stellung "Aus/0" (senkrecht)


Axialdruck - Federspannung überwinden


Knauf mit Axialdruck auf 90-Grad-Winkel verdrehen

In der 90-Grad-Stellung kann man den Knauf herausziehen.


Schalter und Knauf getrennt - Birne ist frei zugänglich

An diesen Haken ist der Knauf befestigt. In 90-Grad-Stellung lässt sich der Knauf herausziehen. Nun kann die kleine Glühbirne problemlos gewechselt werden, auch ohne dass man ihn komplett ausbauen und zerlegen müsste.


Haken am Knauf

Also: Das Ganze ist wie immer nur ein "Gewusst Wie"!

Bei dem anderen Schalter hat weder dieser "Trick", noch ein Abhebeln gewirkt. Ich lasse es lieber...

...und, weil es mir so gar keine Ruhe gelassen hat - hier endlich auch die Lösung für den alten Einkreisschalter:


Rückseite des Schalters mit Kontakten an "Platine" für die kleine Kontrollbirne

Dieser Schalter lässt sich gar nicht zerlegen!
Ein Austauch der Birne von vorn ist nicht möglich. Hinten sind die elektrischen Anschlüsse für die Birne. Bei genauem Hinsehen entdeckt man, dass das einer Platine entspricht (so sagte man damals aber noch nicht dazu).


Abhebeln der "Platine" mit zwei Schraubendrehern

An der Platine (Bakelit) ist die Fassung der Birne befestigt. Das wird dann alles zusammen aus dem Schalter gezogen.


Schalter und Platine/Birnenfassung getrennt - Birne kann gewechselt werden

Nun ist die Birne zugänglich und kann ausgewechsel werden.

Dieser Schalter ist das Originalteil, das in meinem Boy eingebaut war. Ich werde den Schalter aber nicht mehr verwenden, da er ein Einkreisschalter ist. Wenn ich für Winker und Blinker getrennte Schaltkreise möchte, dann benötige ich den Zweikreisschalter.

Nun benötige ich noch einen zweiten Zweikreisschalter für den Borgward FW...

Hier ist noch ein Schalter von LK (Leopold Kostal). Es ist der einzige Schalter, bei dem ich einen Hersteller-Hinweis gefunden habe.


Rückseite mit LK-Logo


Fahrtrichtungsschalter von LK

Bei diesem Schalter ist der Glühbirnenwechsel denkbar einfach!


Einzelteile des Schalters

Die Überwurfmutter aus Bakelit wird abgeschraubt. Dann ist der Knauf abziehbar und dahinter ist die Fassung für die Glühbirne.


Rückseite des Einkreisschalters (ohne Glühbirne)

Es ist ein Einkreisschalter.
Ich brauche diesen Schalter nicht. Wenn ihn jemand benötigt, so würde ich ihn abgeben

"Zweikreis-Schalter" eines unbekannten Herstellers - heute noch erhältlich

Hallo Leute,

nun habe ich hier noch einen weiteren Fahrtrichtungsschalter liegen, den ich für meinen 1938er Borgward/Goliath FW vorgesehen habe, da er (in meinen Augen) etwas altertümlicher wirkt, als der, den ich für den Tempo Boy reserviert habe.

In meinem 1951er Hanseat war dieser Schalter in der Einkreis-Version verbaut. Ob der von Tempo so serienmäßig geliefert wurde, weiß ich nicht - vermutlich war ursprünglich einer von LK installiert und dieser ist bereits ein Ersatzteil.
Ich bin gute 30 Jahre mit diesem Schalter gefahren.


Schalter in meinem Tempo Hanseat 1951 (inzwischen verkauft)

Zum Vergleich hier das Armaturenbrett meines 1951er Boy's, mit dem anderen "richtigen" Zweikreisschalter, der oben besprochen wurde.


Schalter in meinem Tempo Boy 1951

Ich habe mir einen fabrikneuen, optisch identischen "Zweikreis"-Schalter (wie mein Hanseat 1951) besorgt. Er wird als "Zweikreis-Schalter" beworben - aber VORSiCHT!


Optisch identischer "Zweikreis"-Schalter - fabrikneu - unbekannter Hersteller

Einen Herstellerhinweis kann ich nicht einmal auf der Verpackung entdecken.
Der Original-Verpackung liegt weder ein Schaltplan, noch ein Hinweis zum Birnchenwechsel bei, deshalb hier diese Anleitung:


Aushebeln des Knebels

Bei diesem Schalter wird der Knebel mithilfe eines Schraubenziehers ausgehebelt.


Klemmnasen am Knebel

Das ist nun also noch eine weitere Variante, wie die Birne gewechselt werden muss. Standardmäßig ist eine 12-Volt-Birne im Lieferumfang.

Achtung:
Es ist jedoch kein "echter" Zweikreisschalter, wie der für meinen Tempo-Boy (auch noch lieferbar).

Dann stellt sich jedoch die Frage:
Welche Ansprüche an einen Zweikreisschalter werden gestellt - und - was unterscheidet einen Einkreis- von einem Zweikreisschalter?

Ein Einkreis-Fahrtrichtungsschalter ist einfach zu erklären, er benötigt im Minimum 4/5 Anschlüsse:
- Zuleitung (49)
- Fahrtrichtung links (L)
- Fahrtrichtung rechts (R)
- Kontrollleuchte (K, C)
(Masse für Kontrollleuchte - ggfs. auch über ein Metallgehäuse)

Ein Zweikreisschalter, wie ich ihn mir vorstelle, hat zwei völlig getrennte Schaltkreise und damit 7/8 Anschlüsse im Minimum:
- Zuleitung 1 (49)
- Fahrtrichtung links 1 (L)
- Fahrtrichtung rechts 1 (R)
- Zuleitung 2 (49a)
- Fahrtrichtung links 2 (L1)
- Fahrtrichtung rechts 2 (R1)
- Kontrollleuchte (K, C)
(Masse für Kontrollleuchte - ggfs. auch über ein Metallgehäuse)

Der bereits besprochene Schalter oben, den ich für meinem Tempo-Boy vorgesehen habe, hat genau diese Funktionen.
Es ist also möglich, Winker und Blinker in völlig getrennten Schaltkreisen zu installieren.

Diesen, jetzt besprochenen "Zweikreis"-Schalter, habe ich immer in "Anführungzeichen" gesetzt, weil er diese Anforderungen eben nicht (!) erfüllt.
Er hat keine (!) zwei voneinander getrennte Stromkreise (Klemmenbezeichnungen in Klammern), sondern:

- Zuleitung für Blinker oder Winker (49o)
- Blinker/Winker links (L)
- Blinker/Winker rechts (R)
- Stopplicht (54) - vom Stoppschalter
- Stopplicht-Blinker links (54L) - zum Stopplicht-Blinker links
- Stopplicht-Blinker rechts (54R) - zum Stopplicht-Blinker rechts
- Kontrollleuchte (C)
- Masse für Kontrollleuchte (C)

Dieser "Zweikreis"-Schalter ist dafür gedacht, Einkammer-Stopplicht-Blinker zu schalten!

Er hat eine Zuleitung für den Blinker/Winker-Kreis (49o) und eine Zuleitung, die vom Stoppschalter (54) kommt.
Beim Schalten werden immer (L mit 54L) oder (R mit 54R) elektrisch miteinander verbunden.
Es sind so gesehen, keine zwei getrennten Schaltkreise.
Nur ein Umbau kann hier Abhilfe schaffen.

Wenn Ihr also Einkammer-Rückleuchten habt, bei der mit der gleichen Glühbirne Bremslicht oder Fahrtrichtung (Blinker) angezeigt wird, ist dies der richtige Schalter für Euch.
Der Schalter schaltet in Fahrtrichtung das Bremslicht ab und Blinklicht ein.
Dann wird bei eingeschaltetem Blinker nur auf der entgegengesetzen Seite Stopp angezeigt. In Fahrtrichtung blinkt sie dann als Blinker.

Ich habe mir mit viel Fummelei den Schalter so umgebaut, dass er die obigen, von mir geforderten Funktionen erfüllt.
Dazu musste ich die Brücken zwischen (L und 54L) und (R und 54R) trennen und die Schaltfläche von 54 links und rechts verkürzen.
Wenn Ihr also einen Schalter sucht, der für Blinker- und Winkerbetrieb gleichzeitig geeignet ist, so würde ich nur den ganz oben besprochenen Schalter empfehlen, den ich im Tempo Boy eingebaut habe.

Hallo Leute,
falls jemand unter Euch aufgrund meiner Ausführungen geneigt sein sollte, den "echten" Fahrtrichtungsschalter - wie in meinem Boy - zu erwerben:
Wartet noch etwas!
Ich habe auch diesen Schalter umfangreich umbauen müssen!
Grund ist die integrierte Kontrollleuchte, die ich funktionsfähig haben will.

Es bleibt aber dabei:
Dieser Schalter ist der einzige noch lieferbare Oldtimer-Schalter, der zwei völlig getrennte Stromkreise hat!
Lediglich der Anschluß der Kontrollleuchte bereitet bei Blinker-Betrieb Schwierigkeiten.

Der andere "unechte" Zweikreisschalter (zuletzt besprochen), ist von diesen Problem nicht betroffen, da er von Haus aus für die Kontrollleuchte (C, K), Strom und Masse (Zuleitung und Rückleitung - +/-) zwei getrennte Anschlüsse hat.

Dazu demnächst mehr!

Schaltung der Kontrollleuchte für Blinker/Winker über Fahrtrichtungsschalter

am Beispiel meines noch erhältlichen Zweikreissschalters Typ 1 (wie in meinem Tempo Boy)
hier mit Kontrollleuchte am Winkerkreis

Das Problem mit dem funktionsfähigen Anschluß der Blinkerkontrolle geht aus diesem Schaltplan hervor.

Hinweis vorab:
Die Anschlußklemme für die Kontrollleuchte wird manchmal "C", manchmal "K" bezeichnet. Ich habe beide Bezeichnungen in den Schaltplan übernommen. Das bedeutet nicht, dass hier zwei Anschlußklemmen wären - es ist nur eine!


Schaltung mit Zweikreisschalter Typ 1 - eingebaut in meinem Tempo Boy

Spannung (+) = rote Leitungen
Masse (-) = blaue Leitungen

Es ist nicht möglich, die Kontrollleuchte im Schalter über den Blinkgeber zu schalten.
Lenkt bitte Eure Aufmerksamkeit auf den Blinkgeber unten links (die drei Fragezeichen)


Feste Brücke zwischen 49-1 (+) und Fassung (C,K+) im Zweikreisschalter Typ 1 (Innenansicht). C/K- (blau/Masse) vom Winker

Schaltkreis 1 für Winkerschaltung - Klemme 49-1 am Fahrtrichtungsschalter.
Schaltkreis 2 für Blinkerschaltung - Klemme 49-2 am Fahrtrichtungsschalter
Die Klemme 49-1 hat eine Brücke zum Anschluß der Kontrollleuchte C,K, steht also ständig unter Spannung (+).
Das Schalten der Blinkerkontrolle C,K ist also nur über Masse (-) möglich!
Masseschaltung funktioniert nur über die Winker, nicht über den Blinkgeber, der unter ständiger Spannung (+) steht.

Das bedeutet, dass die Kontrollleuchte nicht blinkt, sondern bei eingeschaltetem Winker Dauerlicht hat.
Damit könnte ich zwar leben, aber das funktioniert so nur bei zugeschalteten Winkern!
Ich habe in meinen Schaltplan den vorgesehenen E/A-Schalter für die Winker integriert.
Sind die Winker über diesen Schalter nicht zugeschaltet, so habe ich in diesem Fall gar keine Kontrolle - damit könnte ich nicht leben.

Also musste ich mir eine Lösung einfallen lassen...

Wer vielleicht auch dieses Problem kennt oder auf den das zukommt, kann sich ja mal ein paar knifflige Gedanken über eine mögliche und sinnvolle Lösung machen.
Keine Option ist es, die Blinkerkontrolle gar nicht anzuschließen, oder eine zusätzliche Kontrollleuchte außerhalb des Fahrtrichtungsschalters zu installieren.
Die integrierte Kontrollleuchte muß blinken, wenn die Fahrtrichtungsschalter zugeschaltet sind!

Ich werde dieses Thema vertiefen und fortsetzen.

Bis dann!

Schaltung der Kontrollleuchte für Blinker/Winker über Fahrtrichtungsschalter

Nur Winkerschaltung mit einem einfachen Einkreissschalter (nach "alter Schule")

Ganz schön unübersichtlich, der Schaltplan oben...
Dabei ist es nur die Schaltung für die Fahrtrichtungssanzeige. Aber die hat es in sich, wenn man ins Detail geht!

Wir schauen uns heute deshalb mal an, was die Ingenieure sich bei der Konstruktion der Schalter damals gedacht haben - unter der Berücksichtigung der damaligen Gesetzgebung.
Einen Anhängerbetrieb wollen wir dabei unberücksichtigt lassen. Damals gab es in unseren Tempo-Wagen nur Winker, keine Blinker.

Ein Zweikreisschalter entspricht eigentlich zwei Einkreisschaltern, jedoch in einem Gehäuse vereint. Deshalb will ich die beiden Schalter von oben mal "auseinanderdröseln".
Hier sehen wir die ursprüngliche Schaltung über einen Einkreisschalter, oder den obigen Schaltkreis 1 (49-1) von oben. Allerdings ist hier nicht der zusätzliiche E/A-Schalter berücksichtigt, der ja auch meine eigene Zutat zum Rezept ist.

Ich habe hier mal die "reine Verdrahtung" ohne zusätzlichen Klimbim gezeichnet. Es wäre theoretisch auch möglich, Winker und Blinker (zwei getrennte Blinkgeber L/R) mit einem solchen einfachen E/A-Schalter unter einen Hut zu bekommen und die Winker zusätzlich abschaltbar zu machen. Aber da wird es dann erst richtig kompliziert, weil ja auch noch eine Warnblinkanlage integriert werden muss, die wir noch gar nicht besprochen haben.

Die "alte Schule" der Verdrahtung musste nur die Winker und die Winkeranzeige berücksichtigen.


Reine Winkerschaltung mit Kontrollleuchte nach "alter Schule" - Einkreis-Winkerschalter

Es fällt auf, dass unsere Väter damals die Fahrtrichtungskontrolle über den Masseanschluß der Winker gelöst hatten.
Das war damals die einfachste Lösung.
Aber genau das ist es, was uns heute Probleme bereitet, wenn wir an alten Fahrtrichtungsschaltern die Blinkerkontrolle zuschalten wollen.

Diese Schaltung allein können wir heute natürlich nicht mehr verwenden, weil die StVO etwas dagegen einzuwenden hat, wenn wir nur Winker an unseren Fahrzeugen haben.

Habt Ihr Euch schon einmal gefragt, wozu die Anschlußklemmen am Winker notwendig sind?

Unterschiedliche Hersteller haben unterschiedliche Lösungen - aber immer eine Gemeinsamkeit (C,K)!


Winkeranschlußklemmen des Winkerrelais - Bauart HS (Hermann Striebel)

Oben im Bild seht Ihr zwei Anschlußklemmen bei der Bauart "HS" (Hermann Striebel).
Zwei Anschlußklemmen?
Ist doch ganz klar: Plus (+) Schaltstrom vom Schalter und Masse (-)!
Nein! Eben nicht!
So naheliegend, wie das auf den ersten Blick aussieht, so falsch ist es!
Masse holt sich der HS-Winker über das Gehäuse, so wie in den Schaltplänen eingezeichnet.

Die Lösung dazu findet sich, wenn man sich die Brille aufsetzt und die Klemmenbezeichnungen entziffert.
Die zweite Klemme ist "K" (C) bezeichnet.
Sie ist vom Gehäuse völlig isoliert und hat seltsame Kontaktbleche.
Diese Klemme dient zum Ein-/Abschalten der Winkerkontrolle im Fahrtrichtungsschalter.

Die Klemme K am Winker wird über das Winkerrelais an Masse (-) gesteuert, wenn der Winker in Betrieb ist. Das ist die Rückmeldung für die Kontrollleuchte im Fahrtrichtungsschalter.
Es ist gleichzeitig die Kontrolle, dass der Winker wirklich funktioniert, denn es gibt diese Rückmeldung nur dann, wenn der Winker ausgeklappt ist.

Das nächste Foto zeigt das Winkerrelais im Ruhezustand - der Masse-Kontakt ist offen.


Winkerrelais (Bauart SWF) für Rückmeldung/Kontrollleuchte - Ruhezustand

Zieht der Magnet an, wird der Blinker ausgeklappt und der Massekontakt wird geschlossen. Klemme "K" ist nun mit Masse (-) verbunden und die Kontrollleuchte im Schalter leuchtet.


Winkerrelais (Bauart SWF) für Rückmeldung/Kontrollleuchte - Massekontakt geschlossen

Nun wird sicherlich jeder erkannt haben, wozu diese 2. Klemme dient bzw. gedient hat. Sie muss bei "modernen" Zweikreis-Schaltungen (Blinker und Winker) nicht mehr verwendet werden, es sei denn, dass die Kontrollleuchte über Masse und Winker geschaltet werden soll/muss.

Auf welches Problem stoße ich, wenn ich an einen Winkerschalter Blinker anschließe, anstatt Winker?

Zu diesem Thema bald mehr - bis dann!

Schaltung der Kontrollleuchte für Blinker/Winker über Fahrtrichtungsschalter

Nur Blinkerschaltung mit einem einfachen Einkreissschalter-Winkerschalter

Wir wollen die unübersichtliche Zweikreisschaltung von oben noch etwas mehr "zerpflücken" und schauen uns mal die Blinkerschaltung (oben über 49-2) an.
Es geht natürlich im Besonderen dabei wieder um die Blinkerkontrolle.
Da kann man schon mal ins Grübeln kommen, denn das kann so gar nicht funktionieren!

Ich denke, dass nun jeder das Problem erkennt, das sich hier auftut.


Reine Blinkerschaltung über einen Einkreis-Winkerschalter mit integrierter Kontrollleuchte

Zu der zuletzt besprochenen einfachen Winkerschaltung kommt bei der Blinkerschaltung der Blinkgeber hinzu - hier eine mechanische Variante mit 3 Kontakten.

Der Schalter bekommt an Klemme 49 den Strom vom Blinkgeber (49a) geliefert. In der Zweikreisschaltung ganz oben ist es die Klemme 49-2 (der Blinker-Schaltkreis). Es ist der Intervallstrom vom Blinkgeber kommend, also bereits blinkend.

Am Schalter ist die Klemme 49 über eine Brücke fest mit C,K verbunden.
Was bewirkt das?

Erst einmal kann ich C,K (+) vom Blinkgeber kommend nicht mit Klemme C,K (-) am Schalter verbinden, denn am Schalter ist C,K+ ja bereits über Klemme 49 mittels einer Brücke fest verdrahtet.
Klemme 49 steht IMMER unter Strom - unabhängig davon, ob Blinker eingeschaltet sind, oder auch nicht!
Das bedeutet, dass auch die Blinkkontrollleuchte IMMER schwaches Dauerlicht zeigt - unabhängig davon, ob Blinker eingeschaltet sind, oder auch nicht (=falsches Signal).
Die kleine 1,5-Watt Birne für die Kontrollleuchte ist zu schwach, um den Blinkgeber zur Arbeit zu veranlassen.
Aber selbst wenn sie blinken würde - es wäre falsch, denn sie würde auch dann blinken, wenn der Schalter auf Aus steht (=falsches Signal).
Das hilft uns leider überhaupt nicht weiter...

Nun könnte man auf die Idee kommen, die Brücke am Schalter zwischen Klemme 49 und der Birnenfassung (C,K+) durchzutrennen.
Die Kontrollleuchte brennt jetzt gar nicht mehr!

Wie schließe ich die Fassung der Kontrollleuchte nun an?
Es war ja die Fassung der Birne, die über Klemme 49 mit Plus (+) versorgt wurde. Eine Anschlußmöglichkeit gibt es nun nicht mehr.
Eine einzelne Anschlußklemme C,K (-) auf der Rückseite des Schalters ist vorhanden, aber das reicht nicht aus, um den Stromkreis zu schließen.
Wir drehen uns im (Strom) Kreis!

Dann werde ich eben anstatt Masse (-) dort den Blinkgeber (C,K+) anschließen.
Prima Idee! Aber woher bekommt die Kontrollleuchte nun die Masse (-) an die Birnenfassung?
Das Schaltergehäuse ist aus Bakelit und hat keinen Masseanschluß.
Wieder eine Sackgasse!

Nicht umsonst ist in dem Schaltplan die Klemme C,K am Blinkgeber mit drei Fragezeichen (???) versehen!
Wohin damit?

Die Lösung wäre hier ein Schalter, der zwei getrennte Anschlußklemmen hätte (C,K+ und C,K-).
Das wäre ein alter Blinkerschalter. Es gab ja schon damals Fahrzeuge, die "nur" Blinker, aber keine Winker hatten.

Wir stellen also fest, dass es schon damals Einkreis-Winkerschalter und Einkreis-Blinkerschalter gab.
Einkreis-Winkerschalter und Einkreis-Blinkerschalter sind also zwei verschiedene Schuhe.
Winkerschalter haben nur einen Masseanschluß (C,K-).
Blinkerschalter haben mindestens einen Plus-Anschluß (C, K+) und zusätzlich einen getrennten Masseanschluß (C,K-), oder Masse kommt über ein Metallgehäuse.

Wer einen alten Blinkerschalter hat, kennt das Problem nicht, das ich hier beschreibe.


Mechanischer Bosch-Blinkgeber 6 Volt, 2x21 Watt, Zugang 49, Abgang 49a, Blinkerkontrolle C/K (alles +)

Es gibt also bisher keine Lösung, wie ich den Zweikreisschalter ganz oben mit funktionierender, integrierter Kontrollleuchte ausstatten könnte. Das kann ja auch nicht funktionieren - mit einem solchen Winkerschalter.

Eine mögliche Lösung könnte auch eine Diodenschaltung sein?
Fehlanzeige! Geht auch nicht!

Entweder Umbau oder oder passenden Schalter besorgen! Das geht!

Dazu bald mehr

Schaltung der Kontrollleuchte für Blinker/Winker über Fahrtrichtungsschalter

Zweikreisschalter (noch erhältlich) mit Kontrollleuchte im Blinkerkreis

Nachdem wir die Zweikreisschaltung (Schaltplan 1) "auseinandergenommen" haben (Schaltpläne 2+3), will ich sie mal umkehren und die Kontrollleuchte vom Winker- in den Blinkerkreis verlagern.


Zweikreisschaltung mit Kontrollleuchte im Blinkerkreis

Dass wir auch damit nicht weiterkommen, zeigen die obigen Schaltungen 2+3. Hier haben wir ja nur die Schaltung 3 übernommen.

Das Problem bleibt weiterhin ungelöst!

Schaltung der Kontrollleuchte für Blinker/Winker über Fahrtrichtungsschalter

Blinkerschaltung mit richtigem Einkreis-Blinkerschalter

Ein Ausweg aus diesem Dilemma ist die Verwendung eines "richtigen" Blinkerschalters. Schon damals gab es Hersteller, die anstatt teurer und aufwändiger Winker lieber zu modernen Blinkern gegriffen und diese serienmäßig verwendet haben.

Als Beispiel fallen mir spontan die Konkurrenten Lloyd und Goliath ein, die in ihre PKW-Modelle der Nachkriegszeit keine Winker mehr eingebaut haben, sondern Blinker.
Die Kleinlaster GD und GV hatten jedoch die gleichen Winkerschaltungen (und auch Schalter), wie wir bei uns in unseren Tempo-Wagen. Die Nachfolgemodelle Goli und Express hatten aber von Anfang an Blinker.

Also:
Entweder besorgt man sich einen echten "Blinkerschalter", oder man muss sich einen vorhandenen Schalter so umbauen, dass die folgende Schaltung (5) durchführbar ist.

Allerdings sind mir bisher nur Einkreisschalter bekannt, die optisch unseren Ansprüchen gerecht werden und die zwei Anschlüsse (C,K+ und C,K-) haben.


Reine Blinkerschaltung über einen Einkreis-Blinkerschalter mit integrierter Kontrollleuchte

Nur so kann das funktionieren!

Echter Einkreis-Blinkerschalter
Das nächste Bild zeigt solch einen Einkreis-Blinkerschalter, der zwei getrennte Anschlußklemmen für C,K+ und C,K- hat.


Alter Einkreis-Blinkerschalter mit getrennten Anschlüssen für Kontrollleuchte (C,K+ und C,K-)

Die Zuleitung (49) ist hier mit Klemme + bezeichnet.
Klemme 54 (Bremslicht) ist für Blinkerschaltungen mit den alten Einkammerleuchten, die Bremslicht oder Blinklicht in Kombination anzeigen. Bei diesen Einkammerleuchten wird die gleiche Glühbirne für Bremslicht und Blinklicht verwendet.
Klemme + entspricht 49.

Umbau Einkreis-Winkerschalter zu Einkreis-Blinkerschalter (LK)
Wer einen alten Einkreis-Winkerschalter von LK (Leopold Kostal) hat, könnte diesen Schalter umbauen. Bei dieser Schalterbauart ist das nicht sonderlich kompliziert.


Einkreis-Winkerschalter mit einzelner Klemme (C,K-) von LK (Leopold Kostal) - mit einfacher Umbaumöglichkeit

Ungetestet:
Man benötigt dazu nur eine weitere Klemme, wie ich sie hier noch lose in meiner Bastelkiste liegen habe.
Die Brücke wird durchgetrennt und in das vorhandene Loch wird diese Klemme eingelötet.
Das sollte dann eigentlich funktionieren und der Umbau ist unsichtbar - wenn man es sauber macht.
Das ist nur ein Vorschlag. Den Umbau habe ich allerdings nicht getestet. Wer es durchführen will, sollte sich selbst Gedanken machen.

Mit solchen (diesen) Einkreisschaltern ist eine korrekte Einkreis-Blinkerschaltung (5) kein Problem.
Es bleibt aber ein Einkreisschalter, also prinzipell ungeeignet für kombinierte Blinker-/Winkerschaltungen.

Jetzt bleibt nur noch das Problem mit der korrekten Zweikreisschaltung.
Wer hat die "eierlegende Wollmilchsau"? (Ich!)

Schaltung der Kontrollleuchte für Blinker/Winker über Fahrtrichtungsschalter

Zweikreis-Schaltung für Blinker und Winker in Kombination und funktonsfähiger Blinker-Kontrolle

Das Ei des Kolumbus wäre ein Zweikreisschalter, der mit zwei getrennten Anschlußklemmen für C,K+ und C,K- ausgestattet wäre.
Nach meinen Informationen ist ein solcher Schalter - zumindest in der passenden Optik und passenden Einbaumaßen - nicht lieferbar.
Man muss sich also selbst helfen und den lieferbaren und optisch sehr schönen Schalter umbauen.


Zweikreis-Schaltung für Blinker und Winker in Kombination und funktionierender Blinker-Kontrolle

Aus diesem Grund habe ich den Zweikeisschalter, den ich für den Tempo Boy verwende, entsprechend umgebaut.
Mein bereits oben gezeigter Einkreis-Blinkerschalter musste dafür seinen "Einschub" mit den beiden Kontakten C,K+/C,K- für die Kontrollleuchte opfern.

Das nächste Foto zeigt diesen Einkreis-Blinkerschalter mit seinem Einschub rechts im Bild.


Einkreis-Blinkerschalter mit Einschub für Kontrollleuchte und zwei Kontakten C,K+/C,K-

Für mich war es die naheliegendste, einfachste Lösung, bei dem Zweikreisschalter die einzelne, mittlere Klemme zu entfernen, die Brücke zwischen Klemme 49 und der Fassung zu durchtrennen und in der Mitte ein passendes Loch für den Spender-Einschub zu bohren.

Es ist nun allerdings kein "Einschub" mehr, da ich diese Röhre mit Uhu-Plus unlösbar verklebt habe.
Der Birnenwechsel bei dem Zweikreisschalter kann ja problemlos von vorn erfolgen, so dass es nicht notwendig ist, die Fassung nach hinten herausziehen zu können.


Zweikreis-Blinkerschalter mit Spender-Einschub und zwei Kontakten (C,K+/C,K-).

Der Einkreis-Blinkerschalter eines mir unbekannten Herstellers hat nun keine Kontrollleuchte mehr, aber er ist deshalb kein Schrott.
Trotzdem empfinde ich jetzt im Nachhinein meine Vorgehensweise als unüberlegt.
Es wäre problemlos möglich gewesen, einen solchen Einschub selbst neu herzustellen. Dann wäre der Einkreis-Blinkerschalter vollständig geblieben.
Da das bei mir ein gewisses "Unwohlsein" in der Bauchgegend erzeugt, werde ich wohl über kurz oder lang einen Ersatz-Einschub für den alten Einkreis-Blinkerschalter herstellen.

Jedenfalls funktioniert die "Zweikreis-Schaltung 6" nun einwandfrei. Es wäre jederzeit problemlos möglich, weitere Schalter nach gleichem Rezept umzubauen.

So sieht das Armaturenbrett aus, wenn es fertig ist. Der Zweikreisschalter ist braun eingekreist. Der E/A-Schalter für die Winker ist rot eingekreist.


Armaturenbrett meines Tempo Boy's mit Zweikreis-Schalter und E/A-Kippschalter für die Winker

Der andere Zweikreis-Schalter (klick), den ich für meinen Borgward/Goliath FW bereits umgebaut habe (aber aus anderen Gründen), hat serienmäßig und von Haus aus zwei getrennte Anschlüsse C,K+/C,K-.
Damit ist zumindest ein Kontrolllämpchen-Umbau bei diesem Schalter überflüssig (aber andere Dinge mussten umgebaut werden)

Viel Erfolg allen, die das ggfs. auch so machen möchten. Es ist kein Hexenwerk, sondern nur ein Herangehen.

Nun kann ich mich weiter mit der Wiederherstellung meiner Winker befassen.
Der Vollständigkeit halber schreibe noch etwas zu dem Thema "Blinke-Winker" incl. Umbau und Schaltung.
Für mich kommen blinkende Winker nicht in Frage. Aber ich weiß, dass das einige gern so hätten.
Es wird deshalb bei einem theoretischen, aber praktisch leicht möglichem Umbau bleiben.

Eigentlich bin ich für meine Ansprüche mit diesem Thema durch. Es gibt aber einige Leute, die gern Blinke-Winker montiert hätten.

Für mich ist das uninteressant, da ich bei den Winkern Dauerlicht haben will. Sie sind ja abschaltbar, so dass auch der TÜV zufrieden ist.

Zweikreis-Schaltung - Blinker und Blinke-Winker, abschaltbar, Kontrollleuchte blinkend

Zweikreis-Schaltung - Blinker und Blinke-Winker in Kombination mit blinkender integrierter Kontrollleuchte im Schalter

Zweikreisschalter
Wer das machen will, benötigt wieder einen der besprochenen Zweikreisschalter.
Die Kontrollleuchte muss C,K+ und C,K- getrennt schaltbar sein, wenn sie blinken soll - ggfs. einfach Schalter umbauen.

Umrüstung der Winker
Die Winker können sehr einfach umgerüstet werden. Das ist so einfach, dass ich schon gar nicht mehr von einem Umbau reden möchte. Es ist nur ein Kabel abzutrennen und auf eine andere Klemme zu löten.

Hier schauen wir auf einen Bosch-Winker. Der hat 3 Anschlußklemmen, im Gegensatz zum HS (nur 2 Klemmen).

1. Anschlußklemme für Winker und Winker-Beleuchtung (rote Leitungen)
2. Anschlußklemme für Rückmeldung an Winkerkontrollleuchte mit Winkerrelais-Kontakten (gelb)
3. Anschlußklemme für Masse (blau) - Manche Hersteller haben diese Klemme nicht und holen Masse vom Gehäuse
4. (braun) ist keine Anschlußklemme, sondern der Teil der Leitung, der umgelötet werden muss

An Klemme 1 sind zwei Kabel angelötet. Eine Leitung geht zum Elektromagneten, die andere ist für die Winkerbeleuchtung.
Da beide Leitungen von der gleichen Klemme kommen, zeigt die Winkerbeleuchtung Dauerlicht, solange der Winker unter Strom steht.

Die Klemme 2 ist eigentlich die Klemme für die Rückmeldung zur Kontrollleuchte (C,K- Masse). Die ist ja nun überflüssig und frei.
Also kann sie für andere Dienste zweckentfremdet werden.
Sie ist völlig isoliert auf der Platine und nur mit den Kontaktblechen des Winkerrelais verbunden (für die Zuschaltung C,K- Masse).
Wir müssen also die Leitung zur Winkerglühbirne (rot) an Klemme 1 abtrennen und anstatt dessen an Klemme 2 anlöten.
Dazu eignet sich am besten das überflüssig gewordene Kontaktblech.
Aber Vorsicht!
Das Kontaktblech muss verkleinert werden, da es sonst einen Kurzschluß gibt, wenn das Winkerrelais in Betrieb ist. Der Kontaktstößel vom Winker darf das Kontaktblech keinesfalls mehr berühren!

Braun habe ich den Leitungsteil markiert, der überflüssig geworden ist, also von Klemme 1 auf Klemme 2 verlagert wird.


Anschlußklemmen am Beispiel eines Bosch-Winkers

Gelb habe ich nur die aktiven Änderungen markiert. Die sind im Bild mit der roten Leitung für die Winkerbirne verbunden.
Nach dieser Änderung hat die Winkerbirne ihre eigene Klemme (ehemals C,K-) und kann mit einem Zweikreisschalter über Blinkerschaltkreis 1 mit dem Blinkgeber verbunden werden.

Masse an der Winkerbirne muss selbstverständlich nicht getrennt angeschlossen werden, denn der Anschluß erfolgt über das Gehäuse oder Klemme 3. Das ist hier nur der Vollständigkeit halber vermerkt.


Die Blinke-Winkerbirne kann nun getrennt angeschlossen werden

Sämtliche Blinker (auch die Blinke-Winkerbirne) sind auf dem Blinker-Schaltkreis 1 geschaltet - Winker bleiben auf Schaltkreis 2 (siehe Schaltplan 7).

Achtung:
Wir müssen beachten, dass die Winkerbirnen auch dann im Winkergehäuse blinken würden, wenn die Winker abgeschaltet sind, da sie über den Blinker-Schaltkreis 1 angesprochen werden.
Aus diesem Grund ist kein einfacher E/A-Schalter verwendbar!

Dreifach-Schalter
Anstatt des normalen E-A-Schalters müssen wir einen 3-Fach-Schalter verwenden, der drei völlig voneinander getrennte Stromkreise schalten kann.
Die gibt es z. B. als Kippschalter in einer für Oldtimer-Freunde akzeptablen Optik im Handel zu kaufen. Die Schaltung ist oben im Schaltplan 7 zu sehen.
Auch für die Warnblinkanlage ist diese Abschaltmöglichkeit wichtig, da die Winkerbeleuchtung im geschlossenen Winkergehäuse mitblinken würde (damit könnte man vielleicht leben). Durch die Abschaltmöglichkeit wird das jedoch unterbunden.


Beispiel eines 3-Fach-Kippschalters E/A

Dieses Schild oben mit dem aufgedruckten ON/OFF würde mir gar nicht gefallen!
Aber es ist ein loses Schild, das ich nicht einbauen würde.
Normalerweise ist Stellung
Hebel nach unten=Aus
und
Hebel nach oben=Ein.
Wenn man den Schalter nicht verkehrt herum einbaut, dann ist das kein Problem.

Hier seht Ihr so einen Schalter.
Dieser ist in meinem 1951er Hanseat eingebaut. Es ist optisch der gleiche Schalter, aber hat nur einfache E/A-Funktion.


E-A-Schalter in meinem 1951er Hanseat

Diese schmucklosen Schalter gibt es im Elektronik-Bedarf (z. B. Conrad oder die Bucht fragen). In dieser Optik werden die schon seit  100 Jahren hergestellt.

Blinkgeber
Auch, wenn die Glühbirnen im Winker nur 3-5 Watt haben, so ist ein mechanischer Blinkgeber prinzipiell ungeeignet. Die Blinkfrequenz verändert sich, wenn die Winker zu- bzw. abgeschaltet werden.
Es empfiehlt sich deshalb die Installation eines elektronischen, lastunabhängigen Blinkgebers.

Noch ein Wort zu den Soffitten im Winker:
Die haben nur 3-5 Watt, im Gegensatz zu richtigen Blinkleuchten, die 18-21 Watt haben. Dadurch sind sie natürlich schlechter zu sehen.

Ich kenne ganz schlaue Leute, die in der Vergangenheit auf die Idee gekommen sind, hier durch Einbau von stärkeren Glühbirnen Abhilfe zu schaffen.
Die Leute haben sich damit die Winkergläser zerstört.
Die Winkergläser können der Wärmeentwicklung auf Dauer nicht standhalten und verschmoren. Sie sind dafür nicht konstruiert worden!
Eine Lösung könnte die Installation von LED's sein, die eine wesentlich schwächere Wärmeentwicklung haben, als Glühbirnen.
Dabei müsst Ihr einen Widerstand mit einbauen, da LED's keine 6 Volt aushalten und sofort durchbrennen würden.

(Unechte) Pendelwinker haben ein Bimetall, das sich erhitzt und so den Kontakt unterbricht. Dadurch "zappeln" die dann, wenn sie eingeschaltet werden auf und zu (bei PKW und Lieferwagen).

Echte Pendelwinker haben anstatt eines Elektromagneten einen Motor mit Getriebe. Der Winker wird über Kurbel und Hebel gleichmäßig auf und ab bewegt.

Pendelwinker mussten früher an roten, orangen und gelben Fahrzeugen angebracht werden, damit sie besser auffallen.
Richtige Pendelwinker waren vor allem an großen Feuerwehrfahrzeugen, Bussen und vielen LKW's angebracht.

Aber - das ist ein ganz anderes Thema...

Ich denke, dass wir dieses Thema nun abschließend behandelt haben.
Bei Fragen einfach fragen!