Thema: MB Hanomag Borco-Höhns Verkaufsfahrzeug? So 02 Apr 2017, 12:14
Liebes Forum!
Erstmal was zu mir und meinem Vorhaben: Mein Name ist Johannes und ich bin gerade kurz davor mir eine ziemlich vergammelte alte Kiste zu kaufen. Es ist ein MB 206 / 207 / 306 / 307 oder auch ein F20 / F25? Da kein Brief etc. vorhanden ist, kann ich das nur schätzen. Der Aufbau von Borco-Höhns ist denke ich eher selten. Ich bekomme die Kiste ziemlich günstig. Bei Interesse kann ich ein Getriebe, einen Austin A70 und zwei Bremstrommeln, zwei Antriebswellen und Kleinkram dazu haben. Das ist alles nicht aus dem Fahrzeug sondern wurde separat erworben. Das Fzg selbst hat keinen Motor und wie für Borco ziemlich üblich ist der Unterbau schlecht konserviert, sprich ziemlich durch. Am realistischsten erscheint mir, den Aufbau (den ich einfach zu schön finde) vom Rahmen zu lösen und möglichst mit samt des Bodens (der ist nämlich auch durch) und der Armatur des Fahrerhauses aus einem Spender auszutauschen. Hat jemand von euch vielleicht Explosionszeichnungen des Rahmenaufbaus? Die beiden Hauptrohre sind soweit ich das beurteilen konnte intakt, aber einige Querstreben und Träger im vorderen Bereich sind teilweise einfach komplett durchgerostet. Daher die Idee mit dem Fahrgestellwechsel.
Nun frag ich ich welches Fahrzeug da geeignet ist. Der Radstand des Wagens ist nämlich vorne schmaler als hinten (habe ich bisher nur bei diesen Orion Sonderanfertigungen gesehen). Gibt es da noch andere Varianten die so etwas haben? Könnte ich z.B. einfach eine alte Pritsche auseinander nehmen? Muss die Radkästen ja eh ersetzen / neu schweissen. Da könnte ich doch einfach die Spur vorne erweitern. Ich habe auch darüber nachgedacht das Chassis eines MB100 mit 72 PS (gar mit Turbo) unterzubauen (bitte steinigt mich nicht aber ich fahre seit mehreren Jahren einen 508er DüDo und ich würde mich so über ein Fahrzeug freuen dass über die 90 kommt und ohen an die 15l zu verbrauchen). Alles sollte aber auf jeden Fall H-Kennzeichen tauglich sein (laut TÜV darf ja jeder Motor der 30 Jahre und älter sowie vom selben Hersteller ist eingebaut werden).
Ich würde mich jedenfalls über sämtliche Infos freuen. Vielleicht gibt es ja unter euch jemanden der sowas besitzt / gesehen hat / sich damit auskennt. Es ist etwas verrückt und Geschmackssache aber ich habe mich einfach ein wenig in diesen Wagen verliebt. Vielleicht gibt es ja gar bei euch einen intakten Unterbau? Vielleicht hat jemand auch schon mal so etwas getauscht? Ich bin selbst eher ambitionierter Hobbyschrauber, habe mit Freunden auch schon mal meinen OM314 nach Motorschaden gewechselt und dies das an Karosserie / Aufbau geschraubt und geschweisst, aber das ist eben noch einmal eine ganz andere Nummer. Vor allem soll es neben dem Bauwagen in dem ich wohne quasi auf dem Acker passieren (machen wir auch gerade mit einem 406 der zu einem 508 wird) ...
das Typenschild ist aufgetaucht, das besagt L307Z Donau 5500E. Fahrgestell Nummer 606XXX
Der Rahmen unten ist eher besch... aber am Hauptrahmen nichts durchgerostet. Auf beiden Seiten ist der Boden im Fahrerhaus durch und darunter befinden sich diese beiden komischen Träger, die in Richtung Radkästen U-Profile sind und nach vorne zur Mitte hin scheinbar tiefgezogene Bleche sind. Hat jemand schon mal sowas gesehen? Auf keinem der Bilder bei meiner Internetrecherche nach Rahmenaufbau war so etwas zu sehen.
Ist das ein speziell von Borco-Höhns konstruiertes Teil? Zwei andere U-Träger laufen ein Stück hinter dem vorderen (Haupt-) Querträger in Fahrtrichtung schräg zu? Ist das ebenfalls so etwas spezielles?
Eine weitere Frage die ich habe wäre, ob in so einen L307 quasi jeder OM616 passt, der ein umgebauten oder vorne sitzenden Ölfilter hat, da hätte nämlich ein Bekannter noch einen rumstehen. Den A70 hat der Vorbesitzer noch, allerdings bevorzuge ich Diesel.
Über sämtliche Tipps und Infos würde ich mich (immer noch) freuen!
Hallo Johannes, so ein Aufbau auf Hanomag-Basis stand bei mir um der Ecke ein paar Jahre als fester Döner-Imbiss.... War nur auf den zweiten Blick (Scheinwerfer, Grill) zu erkennen, was da eigentlich drunter steckt. Ich kann Dir leider auch keine näheren Angaben zu dem Fahrzeug an sich machen. Die Frage ist, was Du mit dem Auto vorhast? Denn egal, wie günstig Du es bekommen wirst, es sieht nach einer Menge Arbeit aus. Die Nummer des Fahrgestells deutet auf einen Mercedes Zugkopf mit 2t Nutzlast hin. Das bedeutet, der Rahmen wurde individuell vom Aufbauer angefertigt und es kam nur der Zugkopf von Hanomag/Mercedes. Wenn Du ihn auf ein anderes Chassis setzen willst, dann hilft wahrscheinlich nur messen und tüfteln. Oder vielleucht hat ja Borco selber noch Unterlagen....?
Es gab, soweit ich weiß, unterschiedliche Achsbreiten auf der HA, mein Orion ist in der Tat hinten etwas breiter als vorn, eine geschlachtete Pritsche, die ich mal hatte, war hinten auch breiter. Insofern würde Dir eine breite Hinterachse mit Blattfedern helfen. Ob und mit welchem Aufwand sich das auf MB-100 umbauen lässt, kann ich nicht sagen. Ganz ohne ist dieser Umbau sicher nicht. Auch wenn es Geschmackssache ist, ich persönlich würde eher einen Benziner bevorzugen. Klar, der Spritverbrauch ist etwas höher, dafür ist der Fahrkomfort (Geräusch, Durchzug) aber auch besser.... So oder so, das Teil ist rein gestalterisch ein Verkaufsmobil, das sicher nicht für lange Fahrten konzipiert war. Es wird immer ordentlich gegen den Wind kämpfen, egal mit welcher Maschine....
Das Fahrzeug ist ein Zugkopf mit einem Höhns-Aufbau. Die Hinterachse hat keine Drehstabfedern, sondern Schraubenfedern. Hier ein Bild von unserem Höhns-Anhänger, ist das gleiche Prinzip:
Deshalb stehen die Räder so schräg. Diese Verkaufsfahrzeuge gab es häufig auch als Dreiachser.
Mein Dreiachser hat die gleichen Achsen.
Hier sieht man, dass für die breitere Spur zwei Rohre notwendig sind. Viele Grüße Ralf
dass der rahmen nach hinten nicht breiter wird hatte mich auch gewundert. das hintere drittel des aufbaus besteht dann bei dem aus dicken 4-kant-trägern.
was mich ja ziemlich daran zweifeln lässt, ob eine restauration realistisch ist, ist dass im vorderen bereich eine art eckpfeiler-puffer (oder wie soll man das nennen?!) eingebaut wurde, der durchgerostet ist. sieht aus wie zwei tief gezogenen bleche die miteinander verschweisst wurden (und was soll dieser runde bolzen?!). sie stabilisieren wie ich das gesehen habe die radkästen und sind so eine art stossabfänger oder was meint ihr:
das zweite "problem" sitzt hinter dem führerhaus bevor der verkaufsraum anfängt. hier ist ebenfalls ein relativ unüblicher spezieller träger eingebaut, der komischerweise mit zwei schellen an dem rohrrahmen befestigt ist dazwischen liegen gummis die vielleicht zur dämpfung dienen? er ist ebenfalls verrostet und müsste nachgebaut werden. dahinter sitzt der dickste querträger des ganzen rahmens, also sollt edieser nicht all zu viel traglast stützen:
da borco-höhns von ihren fahrzeugen vor 1980 keine unterlagen haben, wäre es ja tendenziell egal, was da dann ersatzweise rein kommt, hauptsache genauso stabil oder stabiler. ich würde es natürlich möglichst original nachbauen wollen. aber vielleicht gibt es ja hanomags in denen so etwas ebenfalls verbaut wurde? was meint ihr wie kann so etwas am besten nachkonstruiert werden ohne tiefziehanlage (ich kenne einen betrieb in dem man gut abkanten lassen kann und ein freund hat nen schweisserschein für komplizierte stellen).
achja und wenn diese vorderachse so speziell ist, ist das besorgen von ersatzteilen quasi aufwendige suche oder sollte man es gleich lassen? ich denke nämlich nicht dass die bolzen / lenkung noch besonders intakt ist ... die federn hinten kann man ja warscheinlich wenn er immer so leer mit max 1,2t aufbau rumstand wieder gangbar machen ...
Das Fahrzeug ist aber nicht mehr original, oder? Es sieht aus, als wenn jemand einen alten Hanomag verbaut hat. Der vordere Kastenrahmen ist der normale Aufbau vom Hanomag. Es fehlt jetzt nur die Stoßstange. Sogar die Gummipuffer für die Stoßstange sind noch vorhanden. Der Rahmen hat die normale Biegung nach unten und nicht ein gerades Rohr bis hinten. Der hintere Träger ist beim Hanomag auch immer dran, bei deinem unteren Bild erkennt man die Halterung für die Kabine. Das Vorderteil scheint also früher einmal eine Pritsche gewesen zu sein.
natürlich kann ich es nicht 100% sagen, aber der wagen wurde soweit ich weiss nicht umgebaut o.Ä. der hat jahrelang nur als standwagen gedient ... ohne motor macht es auch keinen sinn da fahrzeugtechnisch andere dinge zu ändern. ausser hauptrahmen ist da meines wissens wie bei deren fahrzeugen meistens eben alles von borco aufgebaut worden ... mal ne anfängerfrage; was ist denn nun genau mit zugkopf genau gemeint?
achso und kastenrahmen ist quasi das vermoderte ding auf dem ersten bild? und die gummipuffer die runden dinger? die halterung für die kabine gibt es so in vielen fahrzeugen oder ist die eher speziell? evtl finde ich ja da ein schlachtfahrzeug wo ich vorderen kastenrahmen und kabinenhalterung ausbauen kann oder war das nicht damit gemeint?
Sieh dir einmal das Verkaufsmobil an und denke dir die rote Stoßstange weg. Dann noch einmal den Aufbau darüber abflexen und schon hast du den Unterbau von deinem Fahrzeug. Es kann natürlich auch eine Pritsche gewesen sein, jedenfalls ein Teil, welches eine Einzelkabine gehabt hat. Der Rahmen wurde hinter dem Querträger gekappt und auch der obere Aufbau wurde entfernt. Da die Gummihalterungen für die Stoßstange noch vorhanden sind, wird es kein originaler Rahmen sein (mach ja keinen Sinn, diese Gummipuffer bei einem neuen Teil einzubauen, wenn darüber eine andere Karosserie gebaut wird). Jetzt wäre es aber auch interessant, wie der Unterbau von einem Orion oder Hymer ist. Denn diese Teile sind vorne auch deutlich breiter, als das Original.
habe im netz und bei einem bekannten schon anderen fahrzeuge dieses typs gesehen und die hatten alle diesen aufbau / radstand. vielleicht hat mercedes diese rahmen an borco-höhns geliefert zusammen mit der stossstangen-vorrichtung, die borco-höhns ja bei manchen verkaufmobilen genutzt hat. ich denke nicht dass da jemand den rahmen getauscht oder modifiert hat. trotzdem hat sich die frage geklärt, ob diese genannten teile noch irgendwo zu finden sind und das sind sie ja scheinbar. jetzt brauche ich nur noch das passende schlachtfahrzeug oder hat vielleicht jemand so etwas noch rumliegen? zudem stelle ich mir die frage ob da nun auch ein dieselmotor rein geht? aber wenns quasi standart-hanomag ist dann sollte das ja gehen ...
Das Fahrgestell unter dem Orion ist m.E. vorn nicht breiter als das von normalen Bussen. Es existieren auch noch die Punkte der Fahrerhausaufhängung, die aber nicht benutzt werden. Lediglich der Aufbau an sich ist halt etwas breiter. Er sitzt mit sechs Schrauben befestigt auf einem simplen, auf den Hanomag-Rahmen aufgelegten U-Profil.