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Thema: Borgward Dreirad FW200 Mi 01 Aug 2018, 20:16
Karosserie und Aufbau
Hallo Leute,
der Rahmen für die Beifahrerseite ist fertig. Er muss nur noch mit dem Bootslack gegen Nässe geschützt werden. Das mache ich aber erst, wenn ich die vorhandenen Bleche dazu angepasst und Fehlteile angefertigt habe.
Beifahrerseite
Möglicherweise muss ich noch ein paar Spaltmaße nachschleifen, aber auch das passiert erst, wenn die Bleche angepasst werden.
Das Blech für das "Quasi-Original-Teil", also das Verbindungsstück über der Tür zwischen der A- und der B-Säule fehlt komplett. Das muss ich mir selbst anfertigen. Solche Arbeiten musste ich schon für meinem 56er Hanseat machen. Da hat das damals ganz gut geklappt. Ich bin zuversichtlich.
An der Tür ist noch einiges zu tun. Sämtliche Schrauben sind noch Spax aus dem Baumarkt. Die tausche ich aus. Das Kastenschloss ist erst provisorisch eingebaut. Nun sieht man auch das bekannte Problem mit dem Vierkant für den Türgriff. Der ist falsch ausgerichtet und ich muss mir etwas einfallen lassen.
Beifahrer-Innenseite
Da ich noch auf die Lieferung bestellter Schrauben warte, komme ich mit der Beifahrerseite nicht weiter. Das ist aber kein Problem, da ich sowieso erst den Rahmen für die Fahrerseite (incl. der Tür) fertig haben möchte. Erst dann geht es an den Einbau in das Fahrgestell.
Rahmen für Fahrerseite in Arbeit
Der untere Teil der A-Säule (links) ist noch ein lose eingesteckter Rohling, die untere B-Säule (rechts) ist weitgehend fertig und fest eingeleimt. Die Rundung in der Ecke muss ich noch schleifen.
Grundsätzlich war die Entscheidung richtig, zuerst die Beifahrerseite anzufertigen, da mehr alte Rahmenfragmente erhalten sind. Nun, wo der Rahmen der Beifahrerseite weitgehend fertig ist, kann ich davon die Teile für die Fahrerseite spiegelverkehrt kopieren und gemachte Fehler wiederholen.
Bis dann!
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 Fr 03 Aug 2018, 12:35
Karosserie und Aufbau
Hallo Leute,
Die Fahrerseite ist noch nicht so weit fortgeschritten, wie es hier den Eindruck macht.
Die Tür ist ungespachtelt und nur mit Zinkspray geschützt. Der Fensterrahmen ist lose, ohne Befestigungschrauben eingesteckt. Innenleben (Fensterheber) und Verkleidungsplatte sind noch nicht vorhanden.
Die A-Säule hatte ich lose eingesteckt. Auf diesem Foto ist sie nicht vorhanden. Sie ist noch nicht in Form gebracht.
Fahrerseite im aktuellem Zustand
Die Beifahrerseite habe ich gestern an das Fahrgestell angepasst (nicht eingebaut). Ich war überrascht, denn es passte fast auf Anhieb. Lediglich ein paar Senklöcher an der Innenseite des Holzrahmens musste ich mit dem Forstnerbohrer dort bohren, wo am Sitzbankrahmen Köpfe von Muttern in den Holzrahmenbereich ragen. In diesen Senkbohrungen verschwinden die Köpfe dann.
In diesem Zusammenhang noch meine dringende Bitte an Euch: Schaut in Eure Schrottkisten! Mir fehlt ein Kastenschloß (klick)! Auch Tempo-Schloß Fahrerseite passt. Alles anbieten!
Bis dann!
Zuletzt von AbzweigLetter am Sa 11 Aug 2018, 15:55 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 Sa 11 Aug 2018, 15:55
Karosserie und Aufbau
Hallo Leute,
heute habe ich wieder ein paar Bilder aus meinem Gruselkabinett für Euch.
Es handelt sich dabei um Teile meiner ehemaligen "Blaubeerhütte", also den GD-Teilen, die mir teilweise bei der Restauration meines FW's helfen.
Die Fahrerseite des FW's war unvollständig. Originale Blechteile von der Fahrerseite habe ich - bis auf die der A-Säule - gar nicht.
Nun will ich prüfen, ob ich die restlichen GD-Blechteile irgendwie noch nutzbringend verwenden kann. Der obere Teil der B-Säule sollte jedenfalls passen, wie die Beifahrerseite es ja schon bewiesen hat.
Fahrerseite der Blaubeerhütte (GD) von innen
Diese Blechteile machen auf den ersten Blick einen noch schlechteren Eindruck, als die der Beifahrerseite. Ich muss sehen, wie ich damit klarkomme.
Fahrerseite der Blaubeerhütte (GD) von außen
Die Bleche der unteren B-Säule und des Schwellers fehlen vollständig. Diese muss ich mir selbst anfertigen.
Nun noch ein aktuelles Bild der Rückwand. Das Blech-Teil ist die originale Rückwand vom FW. Sie sieht nun schon wesentlich besser aus, als beim letzten Mal (am 26.07.2018). Ganz glatt ist sie noch immer nicht. Mal sehen, ob und mit welchen Tricks ich das noch schaffen werde.
Sollten alle Stränge reißen, so muss ich sie eben doch neu machen. Das wäre eigentlich nicht kompliziert, da sie ja planeben ist. Aber ich habe mir in den Kopf gesetzt, alle irgendwie noch brauchbaren originalen Teile wieder zu verwenden.
Die alte Rückwand vom GD habe ich vergleichsweise darüber gelegt. Beim GD ist die Rückwand aus Presspappe, während sie beim FW noch aus Blech war.
Blech=FW - Hartpappe=GD
Das ist eine ähnliche Entwicklung, wie bei Tempo. Dort waren die Rückwände bis zum Modell 1953 auch noch aus Blech (außen). Ab dem 1953er Modell war dann Sparen angesagt und die Rückwand auch nur noch aus Presspappe. Vielleicht hat man sich das beim Goliath abgeguckt?
Es fällt auf, dass die Kabine des neueren GD's etwas breiter ist, als die des FW's. Das ist bei Tempo nicht anders. Bei Tempo ist auch die Kabine - zumindest hinten - um ein Stück verbreitert worden. Die Menschen der Wirtschaftswunderzeit nahmen in der Breite etwas zu und dem musste man damals Rechnung tragen.
Bis dann!
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 Do 16 Aug 2018, 16:05
Damals war das Bild dieser Bremstrommel mit abgerissenem Bolzen im Bild. Was man damals nicht sehen konnte, war die Innenseite. Man hatte versucht, den Bolzen wieder anzuschweißen.
Innenseite mit neuem Bolzen von VW T4
Der Fuß des neuen Bolzens ragt etwas tiefer in die Trommel hinein, als die Originale. Ich muss nun noch prüfen, ob er mit den Bremsbacken in Konflikt gerät, oder ob die Trommel einwandfrei läuft.
Etwas länger als die alten, aber das ist ja das geringste Problem
Ähnliche Bolzen hatte ich inzwischen im VW-Programm beim T4 gefunden. Ich habe mir einen besorgt und die Bremstrommel damit vervollständigt. Da sitzt er nun und ist bombenfest.
Bis dann!
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 Di 28 Aug 2018, 14:43
Karosserie und Aufbau
Hallo Leute,
fast sämtliche vorhandenen Blechteile waren nun beim Sandstrahler.
Jetzt müssen nur noch große Teile, Vorderwagen, Dach und Pritschenaufbau (Blechflachten gestrahlt werden.
Die kleineren Blechteile habe ich heute erst einmal mit Zinkspray geschützt.
Fahrerseite A-Säule unten, Abdeckblech Kardantunnel Sitzbank, Bleche unter der Frontscheibe (Vorderwagen), B-Säule oben, A-Säule oben, Verbindungen oben A-/B-Säule
Nun kann ich demnächst damit beginnen, die Bleche zu bearbeiten und auf den Holzrahmen zu ziehen. Man sieht auf diesem Foto deutlich, dass das noch viel Arbeit machen wird. Einige Bleche fehlen ja auch und müssen völlig neu angefertigt werden.
Ein originales Dach habe ich nicht, aber ich werde mich mit dem (zu großen) Dach des Blaubeerhütten-GD's behelfen und es passend machen.
Während die Beifahrerseite recht vollständig ist, fehlen mir auf der Fahrerseite die Bleche für den Schweller und den unteren Teil der B-Säule. Diese muss ich mir völlig neu machen.
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 So 02 Sep 2018, 14:31
Karosserie und Aufbau
Hallo Leute,
es geht weiter, wenn auch Schritt für Schritt - in kleinen Schritten.
Wie Ihr seht, ist der "Verbindungsriegel" zwischen der A- und B-Säule auf der Fahrerseite, im Gegensatz zur Beifahrerseite, kein "Quasi-Original". Das alte Bauteil des "Blaubeer-GD'S" habe ich hier zwar liegen, aber der Holzwurm hatte ganze Arbeit geleistet. Es zerbröselte mir zwischen den Werkzeugen, so dass eine Bearbeitung sinnlos war. Dieses Teil musste ich also auch komplett neu machen.
Das Holzgerüst für die Fahrerseite ist nahezu fertiggestellt. Im Moment beschäftige ich mich mit den Rundungen an den Ecken des Rahmens. Es sind immer ziemliche Wartezeiten, da der Bootsleim auf PU-Basis deutlich länger aushärtet, als normaler Weißleim. Dafür verbindet er aber wesentlich fester (unlösbar) und ist wasserfest. Das verwendete Konstruktionsmaterial habe ich mir als wasserfest verleimtes Bootsperrholz besorgt.
Holzrahmen der Fahrerseite
Wenn diese Kleinarbeit erledigt ist, kann ich mich weiter mit der Tür befassen und auch endlich anfangen, die Bleche an den Rahmen (oder auch umgekehrt) anzupassen.
Bis dann!
Götz Langbehn Geselle
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Thema: Re: Borgward Dreirad FW200 Mo 03 Sep 2018, 15:24
hallo Uwe, du kannst das Holz ,sieht aus wie Multiplex, viel besser mit einem PU -Kleber aus der Kartusche kleben,der ist nach ca. 20 Minuten bearbeitbar. Habe den herkömmlichen PU-Leim schon seit 5 Jahren durch BEKO Allcon 10 abgelöst. Einfach mal ausprobieren.
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Re: Borgward Dreirad FW200 Mo 03 Sep 2018, 16:12
Hallo Götz Langbehn,
danke für den Tipp. Es ist kein Multiplex. Ich habe jetzt die Werte nicht mehr parat. Das Holz ist vom Hersteller wasserfest verleimt.
Als es sehr heiß war, konnte ich nach ca. 1,5-2 Stunden weiterarbeiten. Nun dauert es ungefähr 3 Stunden, bis die geleimten Teile belastbar sind. Je kühler es ist, desto länger sind die Aushärtzeiten. Außerdem ist ein festes Pressen der Einzelteile zwingend erforderlich, da sie sonst auseinander gedrückt werden. Das Zeug schäumt während des Trocknens etwas auf, was aber m. E. kein Nachteil ist. Dadurch ist es spaltfüllend und dringt wirklich in jede kleine Ritze.
Aber mit der Endfestigkeit des PU-Klebers bin ich 100%ig zufrieden! Das hält besser als alles, was ich bisher probiert hatte.
Habe gerade mal nach den von Dir genannten Kartuschen (Beko Allcon) gegooglet. Das ist auch auf PU-Basis, härtet jedoch wesentlich schneller aus. Mein PU-Kleber wird in einer Flasche (wie Weißleim) geliefert und ist dünnflüssig wie frischer Honig.
Noch habe ich eine nicht angebrochene Flasche von meinem PU-Leim - danach werde ich mal einen Wechsel wagen.
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 Mo 10 Sep 2018, 13:17
Karosserie und Aufbau
Hallo Leute,
die beiden Holzrahmen für Fahrer- und Beifahrerseite sind fertig.
Ich beschäftige mich im Moment wieder mit der Vervollständigung der Türen und bin auf ein Problem gestoßen, mit dem ich nicht gerechnet hatte.
Bei Tempo (und auch bei Borgward/Goliath) hat man für die Türdichtungen am Rahmen früher Moosgummi-Meterware verwendet. Das war jedoch nicht nur bei diesen Marken so, sondern eigentlich wurde dieses Material von jedem Fahrzeugbauer genutzt.
Bei Tempo & Co. wurde es vor allem für Türdichtungen (siehe rote Pfeile) verwendet.
Moosgummi-Dichtungen müssen noch eingebaut werden
Nun habe ich das Problem, dass ich dieses Material nirgends mehr auftreiben kann. Ergooglen führte in Sackgassen.
Kann mir jemand Bezugsquellen nennen? Ich werde doch nicht der einzige sein, der Moosgummi-Dichtungen zu erneuern hat?
Moosgummi gab es früher billig als Meterware in unterschiedlichen Querschnitten und Stärken (quadratisch, rechteckig, rund, dreieckig etc.)
Das nächste Foto zeigt die Tür meines 1956er Hanseaten. Dort sind solche Moosgummis eingebaut, die ich damals noch problemlos bekommen konnte.
Tür meines 1956er Hanseats mit Moosgummi und ohne Türschloss
Das braune Zeug ist kein Rost, sondern Pattex (Alleskleber), mit dem ich damals die Dichtungen angeklebt habe. Ansonsten würde mal eine Reinigung notwendig sein...
Bis dann!
PS: Ich suche auch weiterhin Kastenschlösser für die Türen! Bei meinem 1956er Hanseat habe ich eines leihweise ausbauen müssen (siehe Foto - blauer Pfeil)
jcolberg Ingenieur
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Thema: Re: Borgward Dreirad FW200 Mo 10 Sep 2018, 20:24
Hallo Uwe,
Moosgummi würde ich nicht für ein Problem halten, es sei denn es muss etwas außergewöhnliches sein, z.B. andere Farbe als das übliche grau bis schwarz. Habe hin und wieder beruflich mit zu tun. Lassen wir auch mit Wasserstral in spezielle Form schneiden. Vom Aussehen würde ich bei Dir auf Fensterdichtung tippen. War früher weiß. Welche Maße etc. sind denn gewünscht? Ich kann ja mal in meine Kataloge schauen.
AbzweigLetter Ingenieur
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ich habe inzwischen einige vielversprechende Lieferanten für Moosgummi gefunden. Es wird z. B. auch in der Baubranche im Innenbereich, z. B. für Türzargen, verwendet. Dort gibt es sogar das passende Material im von mir gewünschten Format. Ich melde mich wieder dazu, wenn ich es habe.
Motor und Kraftübertragung
Heute habe ich den bei der Trecker-Garage bestellten Graphitring (Ausrücklager) bekommen. Er passt perfekt!
Mein altes leeres Lager - daneben der nagelneue Graphitring
Wer also seinen alten verschlissenen auswechseln möchte, oder sich einfach einen auf Vorrat besorgen will, kann das dort tun (solange es die noch gibt):
Graphitring 34,5 x 52 x 12 mm für Ausrücklager - 222-4007000
So sieht es dann eingebaut aus
Ich kann es noch immer kaum glauben, dass die Beschaffung so reibungslos geklappt hat. Da hatte ich vorher schon etwas Magenschmerzen...
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 Sa 15 Sep 2018, 14:23
Karosserie und Aufbau
Hallo Leute,
es ist nun an der Zeit, mal wieder den Dengelhammer zu schwingen! Ich habe vor ca. 30 Jahren das letzte Mal solche Arbeiten ausgeführt. Das letzte Mal habe ich Ersatzbleche für meinen 1956er Hanseat geklopft.
Das Teil ist nicht noch nicht ganz fertig geworden. Wenn Werkzeuge den Geist aufgeben, so ist das immer am Wochenende. Gestern abend hat mir meine uralte Flex von Bosch den Dienst versagt. Nun habe ich mir noch schnell einen neuen handlichen Einhand-Winkelschleifer in der elektrischen Bucht bestellt, der aber wohl erst Mitte der kommenden Woche hier sein wird. Dann kann ich mit dem Werkstück erst weitermachen.
Beifahrerseite Ecke Schweller/B-Säule
Unter Euch werden viele Kunstblechner sein, die die Nase über meine Arbeit rümpfen werden, aber ich bitte zu bedenken, dass ich ein blutiger Laie bin und das Strecken und Stauchen von Blechen niemals gelernt habe. Ich besitze außer ein paar Handwerkzeugen auch keine Spezialmaschinen, die solche Arbeiten erleichtern. Einen Schraubstock habe ich natürlich in der Werkstatt.
Meine Freiluft-Spenglerwerkstatt
Natürlich musste ich mir eines der schwierigsten Arbeitsstücke für den Beginn aussuchen.
Beifahrerseite: Links B-Säule, unten Schweller
Wir schauen auf die Ecke Schweller/B-Säule der Beifahrerseite. Hier ist die besondere Schwierigkeit die wegen der Tür ausgerundete Innenseite mit der Bördelung des Bleches.
Natürlich sind ein paar Dellen zu sehen - das wusste ich vorher. Grobe Dellen werde ich noch beseitigen können, aber - ganz ohne Spachtel werde ich hier niemals auskommen. Das ist mir von vornherein klar.
Die untere Kante muss zusammengeschweisst werden. Ich habe ein Schutzgasschweißgerät zur Verfügung, das dann endlich einmal wieder zu Nutzen kommt.
Der Kenner wird bemerkt haben, dass das Edelstahl-Blech ist. Damit der Lack hält, müssen die Bleche vor der Lackierung gestahlt werden. Die Verbindung mit den verwendbaren Resten der Alt-Bleche erfolgt nicht über Schweißung, sondern mittels 2K-Karosserie-Klebstoff auf Epoxidharz-Basis, wie man ihn auch im modernen Automobilbau verwendet.
Bei ausreichender Überlappung hält das bombenfest. Außerdem sind es keine tragenden Teile.
Ich weiß noch nicht, wie ich die fertigen Bleche auf dem Holzrahmen befestigen werde. Original waren sie genagelt. Ich habe mir kleine Edelstahl-Nägel bestellt. Es wird aber nicht ganz einfach sein, so kleine Löcher in die Bleche zu bohren, ohne dass Bohrer abbrechen. Es ist ja immerhin Edelstah-Blech. Vielleicht werde ich aber auch punktuell kleben. Darüber bin ich mir wirklich noch nicht ganz im Klaren...
Bis dann!
Zuletzt von AbzweigLetter am Mo 22 Jul 2019, 16:37 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 So 16 Sep 2018, 14:35
Bremsanlage
Hallo Leute,
ich habe ein (kleines) Problem:
Nach 25 Jahren Stillstand versuchte ich heute, die Bremstrommeln auf die Naben zu bekommen - ohne Erfolg!
Woran liegt es?
Ja - woran es liegt, das weiß ich - aber wie bekomme ich die Kuh vom Eis? Da ist ein erfahrener Fachmann unter Euch gefagt!
Vor ca. 25 Jahren habe ich die Bremsbacken der Perrot-Bremse neu belegt. Es ist die gleiche Bauart, wie bei den Tempo-Dreirädern. Auch der Durchmesser ist identisch.
Perrot-Bremse - Fahrerseite: Weiter geht die Trommel nicht über die Backen
Die Bremsbeläge sind etwas zu stark. Ich bekomme die Trommel nur bis ca. zur Hälte (der Backenbreite) über die Backen geschoben, dann geht es nur mit grober Gewalt, was natürlich überhaupt nichts nützen würde, denn die Trommeln müssen sich ja frei drehen, wenn die Bremse gelöst ist.
Es liegt definitiv nicht an den Naben (die sind konisch), sondern an den zu starken Bremsbelägen. Es kann sich jedoch nur um Bruchteile von Millimetern handeln.
D. h., dass ich entweder die Beläge etwas "abnutzen" muss, oder die Trommeln etwas abdrehen lassen müsste.
Das Abdrehen der Trommeln kann ich nicht selbst durchführen, da ich dazu kein Werkzeug habe. Außerdem würde mir das leid tun, da die Bremsflächen in einwandfreiem Zustand sind und ich nicht künstlich verschleißen möchte.
Aber: Wie bekommt man Bremsbeläge gleichmäßig verjüngt? Von Hand mit Schleifpapier abschleifen? Das geht ja nur sehr ungleichmäßig und die Bremswirkung muss ja hinterher noch einwandfrei sein! Ist das trotzdem der richtige Weg?
Ist unter Euch ein ECHTER Fachmann, der mir raten kann, was ich tun kann? Was würde ein Fachmann in einem solchen Fall tun?
Das nächste Foto zeigt die Anordnung der Federn der Perrot-Bremse (Fahrerseite/links). Es ist wichtig, dass die Federn (lang/kurz) richtig angeordnet sind! Ich hatte in den 1980ern ein Werkstatt-Handbuch von Tempo, wo das beschrieben war. Das Handbuch hatte ich in Kopie damals an viele Tempo-Freunde verteilt. Das Original ist leider nicht mehr auffindbar und Kopien ebenfalls nicht.
Fahrerseite - Perrot-Bremse - Bremsbacken hinten
Kann mir jemand bestätigen, ob die Anordnung der Federn für die Fahrerseite so richtig ist? Hat jemand das Werkstatthandbuch und kann vielleicht die entsprechende Seite ablichten und hier als Foto einbinden?
Es wäre sehr nett, von Euch zu hören, da Bremsen ja zu den lebenswichtigen Organen des Fahrzeugs gehören und ich keinen Unsinn machen möchte!
Tempochristian Admin
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Thema: Re: Borgward Dreirad FW200 So 16 Sep 2018, 20:01
hoffentlich meint keiner, ich hätte den kleinen Borgward abgeschrieben. Nein! Ich bin in diesem Jahr noch nicht dazu gekommen, irgend etwas an Oldtimern zu schrauben.
Erst muss die Garage wieder in Ordnung sein - wie ich schon mehrmals gesagt hatte. Frei ist sie ja nun. Meine beiden Hanseaten, der blaue 1951er und der grüne 1956er haben inzwischen ein neues Zuhause gefunden.
Die Garage hätte nur ein undichtes Dach - dachte ich...
Nachdem der 1956er weg war, habe ich mit den Arbeiten am Dach begonnen und die uralten Schweißbahnen, die höckerig, teilweise lose und brüchig waren, in mühsamer Kleinarbeit abgekratzt und abgestemmt.
Aber - man kommt wie immer vom 100sten ins 1.000ste. Bei diesen Arbeiten kam ich von einem Schreck in den Nächsten - Herzinfarkt steht noch aus!
Die Garage ist ein Umbau und stammt teilweise aus dem Jahr 1890 (umgebauter Anbau). In die Fugen der Backsteine ist Efeu eingedrungen und hat dort teilweise Wurzeln (keine Haftwurzeln) im Mauerwerk geschlagen. Ergebnis ist, dass die Mauersteine teilweise von Hand abgenommen werden konnten.
Außerdem war der gemauerte Sturz (Umbau aus den 1950ern) teilweise gebrochen und einsturzgefährdet.
Tempo- und Borgward-Garage: Sturz muss erneuert werden
Die Gegenlager waren teilweise lose und müssen auch noch erneuert werden.
So sieht es derzeit aus.
Ich hoffe, Ihr habt Verständnis dafür, dass ich jetzt keinen Oldtimer hier unterstellen möchte (auch nicht zum Schrauben). Erst muss die Garage wieder fit sein. Anstatt des gemauerten Sturzes kommt nun ein weiterer Stahlträger über das Tor (ist bestellt). Die Mauersteine werde ich als Attrappe davor setzen.
Wenn die Garage wieder fit ist, werden Borgward FW200 und Tempo Boy hier ihren Platz finden (und ich mehr Zeit zum Schrauben).
Bis dann!
Zuletzt von AbzweigLetter am Fr 23 Aug 2019, 22:26 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
jcolberg Ingenieur
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doch, ich habe mich gewundert. Aber es geht den Menschen wie den Leuten. Ich freu‘ mich schon, wenn’s weiter geht.
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 Fr 23 Aug 2019, 22:26
Garage
Hallo Leute,
heute ein Zwischenstatus nach mehr als einem Monat Arbeit.
Die Fassade ist weitgehend wieder hergestellt. Die Blitzlichtaufnahme zeigt wenig Konturen. Ich muss noch Einiges verfugen und verputzen.
Ein riesiges Problem ist, dass die alten Backsteine Mangelware sind. Die gibt es so nicht mehr zu kaufen. Jeden einzelnen Stein muss ich vor der Wiederverwendung vom alten Mörtel reinigen. Gerade die Steine, die im Bereich es alten Sturzes verwendet wurden, wurden mit einer besonders gutem Mischung gemauert.
Aktuelles Blitzlicht-Foto
Das Dach ist übrigens noch immer nicht dicht. Nach dem Verfugen und Verputzen müssen die Schweißbahnen noch verlegt werden.
Es ist ein langer Weg, bis ich endlich wieder an den Dreikantfeilen basteln kann...
Ich werde mich wieder melden.
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 Mi 18 Sep 2019, 07:50
Hallo Leute,
Garage Die Maurer-Arbeiten sind weitgehend erledigt. Es sind aber noch ein paar Details zu machen.
Innen muss ich noch Putzarbeiten machen, die aber erst dann anstehen, wenn das Dach dicht ist (jawohl, noch immer regnet es durch). Die Schweißbahnen habe ich noch nicht aufgebracht, dazu waren Vorarbeiten nötig, die ich noch nicht ganz abgeschlossen habe.
Getriebe
Ich habe heute das Getriebe fotografiert. Vorhanden sind bei mir zwei Exemplare, die beide funktionstüchtig zu sein scheinen. Sie lassen sich schalten und drehen einwandfrei. Ein Abdichten wird aber sicherlich notwendig sein (wie mein Dach...).
Seitenansicht Beifahrerseite
Drauf-/Seitenansicht Beifahrerseite - Länge Glocke bis Kardan ca. 29 cm
Seitenansicht Fahrerseite mit Kupplungshebel
Kardanseite - Tachoanschluß mit Blindmutter über der Welle (quer)
Draufsicht
Kupplungsseite
Breite der Glocke ca. 22 cm
Grobverzahnung (4 Zähne)
Zwei komplette Kupplungen und ein Ausrücklager habe ich hier.
AbzweigLetter Ingenieur
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ich war lange Zeit auf der Suche nach einer Nachrüst-Warnblinkanlage, die optisch mit dem Innenraum der Dreirad-Veteranen harmoniert.
In meinem Hanseat 1951 hatte ich oberhalb des Sicherungskastens eine Nachrüst-Warnblinkanlage von Pneutron eingebaut. Wenn schon eine Warnblinkanlage nachgerüstet werden soll, dann sollte der sichtbare Schalter an der Spritzwand wenigstens meinen Vorstellungen entsprechen. Vielleicht hatte ich mich, nachdem ich den Hanseat fast 40 Jahre gefahren habe, auch nur an diese Optik gewöhnt:
Pneutron Warnblinkanlage in meinem 1951er Hanseat
Es war gar nicht so einfach, eine 6V-Warnblinkanlage mit diesem Schalter zu einem vernünftigen Preis zu finden, zumal ich nicht mehr wusste, dass der Hersteller "Pneutron" heißt.
Ein Telefonat mit Norbert (Nobby) brachte die Erleuchtung und ich konnte gezielt suchen. Zuvor war ich in den Ebay-Kleinanzeigen über diese 6V-Warnblinkanlage von Bosch gestolpert, die für DKW 1000SP angeboten wurde (der kleine Thunderbird). Da der Nobby auch so einen DKW sein Eigen nennt, kamen wir zufällig auf dieses Thema zu sprechen.
Bosch -Warnblinkanlage für 6V
Schalter ist identisch mit Pneutron
Während Bosch ein normales Schaltrelais verwendet, arbeitet Pneutron mit einer speziellen (pneumatischen) Druck-Technik, die ich aber nicht kenne und deshalb nicht beschreiben kann.
Pneutron-Warnblinkanlage für 6V/12V
Schalter ist identisch mit Bosch
Die Pneutron-Anlage ist universell für 6V oder 12V geeignet.
Nun habe ich zwei unterschiedliche, aber vom Schalter her identische Nachrüst-Warnblinker für den Tempo Boy und den Borgward FW200.
Anmerkung: Ich habe für jede Anlage 25,-- € bezahlt, was ich für einen fairen Preis halte.
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward FW200 Mi 10 Jun 2020, 19:59
Elektrik
Hallo Leute,
heute habe ich das bestellte Paar neue 105er "Scheinwerfer" (Funzeln) für meinen FW von Segger bekommen.
Dazu ein paar Anmerkungen: Die neuen Scheinwerfer selbst sehen gut aus und entsprechen optisch den originalen Borgward-/Goliath-Scheinwerfern. Die seitlichen Befestigungen entsprechen dem alten Original. Die Lackierung ist zu matt, was aber behebbar ist.
105er Hassia-Scheinwerfer - Seitenansicht
Von den originalen Scheinwerfern hatte ich jedoch nur noch einen, den ich entsorgt hatte, da er hoffnungslos "zerdetscht" war.
Der neue Hersteller ist "Hassia", ein Name, der mir eigentlich nicht geläufig ist. Ein kleines Manko sind die Hassia-Streuscheiben.
105er Streuscheibe von Hassia
Mir wären natürlich Streuscheiben von Hella oder Bosch lieber gewesen, aber wenn man gar nichts hat, muss man nehmen, was lieferbar ist. Aus meinem alten 105er Tempo Boy-Scheinwerfer habe ich eine Streuscheibe probeweise in den neuen Hassia eingebaut. Das passt einwandfrei und nun ist kein Unterschied mehr erkennbar.
105er symmetrische Hella-Streuscheibe mit dem typischen "V"
Wenn ich mal 105er Hella Streuscheiben bekommen sollte, so werde ich sie austauschen.
Hat jemand von Euch vielleicht 105er Hella herumliegen? Dann bitte mal bei mir melden!
Die Reflektoren sind übrigens aus Kunststoff, nicht aus Metall (die Scheinwerfer selbst sind natürlich aus Blech). Sie sind für Bilux 35/35 Watt und eine Standlichtbirne ausgelegt.
Wer 105er Scheinwerfer für einen Boy sucht, benötigt die stehende Montage. Diese Version ist auch von Hassia erhältlich. Wer 130er Lichtaustritt einbauen will (A/Boy/Hanseat) muss stehende Montage beachten. Hohlschrauben (für Kabeldurchführung) wären falsch, da sie nicht auf den Halter passen. Außerdem wäre das nicht original. Die 130er sind sogar noch von Hella, mit der originalen 130er Hella-Streuscheibe.
Ich hoffe, dass ich nun auch bald handwerklich wieder an den Dreikantfeilen weiter basteln kann.
AbzweigLetter Ingenieur
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aus aktuellem Anlaß habe ich mir heute die Scheinwerferbefestigung an der Haube angesehen und zwei Bilder geschossen.
Auch, wenn äußerlich große Ähnlichkeit zwischen Tempo- und Goliath-Fahrzeugen besteht, dann ist doch allen hier sicherlich bekannt, dass konstruktiv - bis auf die drei Räder - so gut wie keine Verwandtschaft zwischen diesen besteht. Aber Tempo und Goliath verwendeten für Anbauteile oft die gleichen Zulieferer.
Im Gegensatz zum Tempo-Dreirad, wo die Scheinwerfer auf massiven Halterungen aufrecht thronen, werden beim Goliath diese seitlich an der Haube befestigt.
Haube Beifahrerseite von innen:
Rot habe ich das Befestigungsloch markiert. Von innen wird einfach eine große runde Scheibe hinterlegt, die den Scheinwerfer trägt. Es haben sich an der Bohrung Risse im Blech gebildet. Ich sehe die Ursache in den Vibrationen. Das Blech hat mit der Zeit den Scheinwerfer nicht mehr tragen können. Wer ganz genau hinschaut, sieht noch die Spuren der Scheibe (Schleifspuren), die zur Befestigung von innen diente. Daraus kann man den originalen Durchmesser ermitteln.
Blau ist die Kabeldurchführung. Dort gehört ein Gummi rein. Die Scheinwerfer hatten also auch bei diesem Borgward FW keine zentrale Bohrung für die Kabeldurchführung, wie man sie heute teilweise bekommen kann (keine Hohlschraube).
Die gelben Pfeile weisen auf die Befestigungsbohrungen hin. Die Haube des FW war nicht in einem Stück zu öffnen, wie beim Nachfolge-Modell GD, oder auch bei unseren Tempo-Dreirädern. Sie war fest angeschraubt. Der Zugang zum Motorraum war über einen kleinen "Klodeckel" auf der Haube möglich.
Haube Fahrerseite von außen:
Man sieht hier, dass an dem Befestigungsloch herumgeschweißt wurde. Ich vermute, dass sich ebenfalls Risse gebildet hatten, die man auf diese Weise schließen wollte. Die Gummitülle für die Kabeldurchführung steckt sogar noch im Loch. Ohne das ermüdete Material zu verstärken, werden sich dort wohl immer wieder Risse bilden. Da muss ich mir überlegen, wie ich das Gewicht der Scheinwerfer besser auf die Fläche verteile.
Die Hupe war auf der Fahrerseite außen angebracht. Die grüne Markierung weist auf den Ort, wo diese wieder angebracht werden muss (Bohrungen).
Es sind keinerlei Bohrungen vorhanden, um die genannte runde Scheibe auf der Innenseite zu fixieren. Sie wurde also nur durch die Schraubkraft der Scheinwerferbefestigung gehalten.
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward Dreirad FW200 Fr 14 Aug 2020, 17:51
Garage
Hallo Leute,
der Grund, warum es mit meinen beiden Dreirädern nicht weitergeht, war ja, dass ich vom Schuppen in die Garage umziehen muss (und wollte). Die Garage war allerdings undicht und ich kam beim Umbau vom 100sten ins 1000ste.
Nun ist das Gröbste geschafft.
Arbeitsumgebung in der Garage
Ich habe mir dort eine Infrastruktur geschaffen, damit ich nicht immer hierhin und dahin und noch dorthin rennen muss, um Teile zu holen oder zu bearbeiten. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste... Werkbänke sind eingebaut. Es gibt lange ebene Flächen, um auch mal längere Teile ablegen zu können. Der kleine Schraubstock ist abnehmbar.
Ich muss noch aufräumen und die Regale mit den Ersatzteilen füllen.
Bevor die beiden Fahrgestelle (FW und Boy) vom Schuppen in die Garage umziehen, muss ich noch solide, verschiebbare Rollböcke bauen, an denen man auch arbeiten kann. Die Fahrgestelle sollen auf diesen Böcken in alle Richtungen verschiebbar sein.
Dann kommt zuerst der FW auf einen solchen Rollbock.
Ich gebe zu, dass es eng wird, wenn beide Fahrzeuge nebeneinander dort stehen, aber es wird gehen. Früher standen hier zwei Hanseaten nebeneinander. Der FW ist schmaler und kürzer, der Boy ist allerdings aufgrund der breiten Spur nahezu 2m breit. Aber er hat das kurze Fahrgestell, im Gegensatz zu meinen beiden verkauften Hanseaten.
Soviel mal wieder zum aktuellen Stand der Dinge.
Gruß Uwe
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Bogward FW200 Fr 18 Dez 2020, 02:59
Kraftstoffversorgung
Benzinhahn
Auch den Borgward-Benzinhahn habe ich weitgehend zerlegt, was überraschenderweise schwieriger als beim Tempo ist. Leider habe ich keine technischen Unterlagen dazu. Diese Bauart ist mir unbekannt.
Benzinhahn komplett - Zustand nach dem Ausbau
Der Hahn ist komplett aus Zinkdruckgruss hergestellt, im Gegensatz zu dem Everbest-Hahn, bei dem viel Alu verwendet wurde. Gut, dass er offenbar keine Zinkpest hat. Das Gewinde am Körper, an dem der Wassersack festgeschraubt ist, wurde äußerlich schon einmal mit einem Blech ummantelt. Den Grund weiß ich noch nicht. Sollte er dicht sein, werde ich da wohl nichts dran ändern.
Die Einzelteile - Küken noch eingebaut
Inzwischen habe ich das Küken auch ausgebaut, aber weiter bekomme ich es nicht auseinander. Gewalt werde ich natürlich nicht anwenden.
Die Dichtfläche sieht auf den ersten Blick gleich aus, wie beim Everbest, allerdings ist der Durchmesser nur 20 mm. Da muss ich mir noch eine neue besorgen.
Küken ausgebaut
Nun werde ich die Teile reinigen, mir eine neue Korkdichtung besorgen und ihn dann wieder zusammenbauen. Kennt jemand diesen Hahn?
Tempo hat diese Bauart wohl nie verwendet, aber es könnte ja sein, dass unter Euch jemand ist, der mit diesem Hahn schon seine Erfahrungen gemacht hat.
Bis dann!
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward FW200 So 20 Dez 2020, 17:02
Kraftstoffversorgung
Der Benzinhahn ist leider ebenso desolat, wie das ganze Fahrzeug. Nach der Reinigung zeigen sich die vielen Schwachstellen. Funktionsfähig werde ich ihn bekommen, aber ich muss die Augen offenhalten, ob ich einen solchen Hahn irgendwo in besserem Zustand bekommen kann.
Meine Vermutung, dass die Verschraubung zwischen Körper und Wassersack mal repariert wurde (blauer Kreis), hat sich als richtig erwiesen. Die Reparatur erfolgte bereits damals mit einem Kunstharz, möglicherweise sogar Uhu-Plus. Uhu-Plus wird ja seit der Zeit um 1960 (+/-) hergestellt. Das zeigt, dass der Wagen zu dieser Zeit noch eingesetzt wurde. Die Reparaturstelle macht noch einen soliden Eindruck. Aber ohne einen "Mantel" um diese Stelle zu legen, werde ich es auch nicht lassen. Wenn diese Reparaturstelle im Betrieb zerbrechen würde, würde der komplette Tankinhalt auslaufen (wäre eine Katastrophe!) - das darf nicht passieren.
Der rote Kreis markiert eigentlich nur als Gedächnisstütze für mich selbst den Dichtring zwischen Tank und Benzinhahn. Hier wurde von unten ein dünner Messingring, danach eine Papierdichtung zwischengelegt. Da ich keinerlei Unterlagen besitze, weiß ich nicht, ob das so gehört, oder ob es mal "einfach so" gemacht wurde. Ich werde prüfen und entscheiden, ob das so notwendig ist, oder ob eine Papierdichtung ausreicht.
Benzinhahn-Körper - ungereinigt
Nun habe ich die Einzelteile gereinigt. Das nächste Problem ist der originale Filter im roten Kreis. Den müsste man eigentlich mit den "Rändel-Rändern" auseinanderschrauben können. Aber, schon beim "scharfen Anschauen" hat sich der "Rändel" des Einsatzes in Krümel aufgelöst. Das Teil ist auch komplett aus Zinkdruckguss und bewegt sich keinen Millimeter. Ich muss mir also eine andere Lösung dort einfallen lassen. Der alte Filtereinsatz muss jedenfalls raus, da er zugesetzt ist. Ich nehme an, dass dort ein Metallgewebe befestigt ist.
Eine Lösungsmöglichkeit könnte das Sieb im blauen Kreis sein. Das gehört gar nicht zu diesem Benzinhahn, sondern gehört in eine alte Heizungsanlage (Öl). Aus irgendwelchen Gründen habe ich es nicht weggeworfen. Da könnte man etwas zusammenlöten, was das Originalteil ersetzen könnte.
Körper (wurde früher mal geflickt) - gereinigt mit Filter (defekt)
Hier noch die beiden Teile in der Vergrößerung. Am originalen Filter sieht man gut die beiden Bruchstellen (metallisch hell), an dem ehemals (vor meinem scharfen Blick) der Rändel saß.
Den kompletten, gereinigten Hahn habe ich wieder zusammengeschraubt. Von außen sieht man natürlich nicht, dass der Filter fehlt. Aber nach einiger Zeit im Betrieb würde man es merken.
Gereinigter Hahn, zusammengebaut, ohne Filter und Dichtungen
Was mir im Moment im Magen liegt, ist die fehlende Überwurfmutter zwischen Tank und Benzinhahn. Ich verstehe gar nicht, warum ich die damals nicht am Hahn gelassen hatte. Da würde man sie finden! Ebenso fehlt mir die "Fernbedienung", mit der der Hahn durch die Spritzwand von der Kabine aus betätigt wird - also der originale Knebel, der wesentlich länger ist, als bei meinem Tempo. Solche Fehler rächen sich irgendwann - nun muss ich auf die Suche gehen...
Sollte von Euch jemand einen solchen Hahn in seiner Bastelkiste haben (auch defekt), so bitte ich um PN.
AbzweigLetter Ingenieur
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Thema: Borgward FW200 Di 22 Dez 2020, 08:40
Man soll nie zu früh meckern, sondern erst einmal prüfen! Diese Erfahrung habe ich heute zum x-ten Mal gemacht.
Es gibt gar keine Überwurfmutter bei diesem Benzinhahn! Der wird einfach so in den Tank geschraubt:
Benzinhahn am Kraftstoffbehälter
Also kann ich auch gar keine Überwurfmutter vermissen!
Nun wird mir auch die Unterlegscheibe unter der Dichtung klar. Damit der Hahn die richtige Ausrichtung bekommt und trotzdem dicht ist, gehören Abstandsscheiben zwischen Kraftstoffbehälter und Benzinhahn.
Hoffentlich findet sich der Knebel (Fernbedienung durch die Spritzwand) für den Hahn wieder an. Das Original hätte ich gern wieder eingebaut und es muss auch hier sein. Man kann es aber verschmerzen, denn das Teil kann man sich aus Rundmaterial notfalls selbst biegen.
Update:
Benzinhahn ist Schrott!
Diesen Benzinhahn habe ich heute als "Schrott" erklärt. Da ist nichts mehr zu retten. Das Problem ist, dass das Feingewinde für die Verschraubung zwischen Körper und Küken nicht mehr fasst. Da hilft auch kein Nachschneiden. Die Teile sind aus Zinkdruckguß und nicht mehr vernünftig tragfähig. Die Verschraubung steht unter Federdruck. Die Gefahr ist zu groß, dass sich während der Fahrt das Küken löst und der Kraftstoff auf die Straße läuft. Selbstverständlich muss das vermieden werden!
Mein Plan B, einen meiner vorhandenen Everbest-Benzinhähne zu verwenden, ist ohne großen Aufwand nicht möglich, da das Anschlußgewinde zum Tank nicht passt.
Ich habe noch einen Plan C, aber dafür muss ich den Benzinhahn-Anschluß im Tank (Verschraubung) durch einen Anschlußstutzen ersetzen, den ich hier liegen habe und der zu dem Everbest-Benzinhahn passen könnte. Ich habe noch nicht untersucht, ob das möglich ist, ob der Stutzen überhaupt zu dem Everbest-Hahn passen würde. Das wäre Schweißarbeit am Tank, aber der muss sowieso bearbeitet werden. Das ist aber Sommer-Arbeit!
Zuletzt (Plan D) wäre die Suche nach einem anderen passenden Benzinhahn, der reparierbar ist und meinen Preisvorstellungen entspricht.
Der defekte Hahn bleibt erst einmal als "Muster ohne Wert" liegen und ich wende mich anderen Dingen zu.
Bis dann!
Zuletzt von AbzweigLetter am Mo 18 Jan 2021, 13:32 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet