Hallo in die Runde erstmal.
als schnellen Proclaimer vorneweg, das hier soll ausdrücklich nicht als Werbung verstanden werden!
Wir sind als Firma Classic eCars seit längerem im Bereich der Elektrifizierung diverser Oldtimer aktiv, und haben auch schon einige Projekte ähnlichen Charakters, wie beispielsweise Messerschmitt KaRo und Kleinschnittger gemacht.
Die neueste Anfrage ist die Elektrifizierung zweier indischer Bajaj Tempo. Dazu möchte ich gerne um eure Fachkundigen Informationen bitten.
Zur Einordnung des Fahrzeugs:
Tempo 3W Hanseat laut Typenschild, aus der VIN gehen nicht so wirklich inhaltlich weitere Infos hervor nach den bekannten Systemen.
Rechtslenker, Jahreszahlen auf der Verglasung von 1995.
Getriebe mit Nummer T5BT65586F2000 eingeschlagen, dazu finde ich leider nahezu nichts. Ist ein 3 Gang + Rückwärts nach Schema:
. --3
. |
2----1
. |
. --R
Motor: Einzylinder Diesel, laut Typenschild TD499AC, laut Aufklebern TD499LC Minidor
Nun zu den Fragen:
Kann mir jemand bei den Übersetzungsverhältnissen behilflich sein?
Wir haben den Deckel oben im Kettenkasten zum Rad herunter geöffnet und 13 Zähne gezählt. Kann jemand unten 38 Zähne (berechnet durch drehen) bestätigen?
Der Primärantrieb bei den "alten deutschen" war meiner Recherche nach 20 - 52 Zähne, hat da jemand Infos zu den ja doch anderen Primärtrieben im Bajaj?
Hat jemand die Gangübersetzungen und kann mit der Getriebenummer etwas anfangen?
In unseren Tests haben wir ca. 12,75 Motorumdrehungen (am Riemenrad) pro Radumdrehung im 3. Gang gezählt.
Das passt unseren Erfahrungswerten nach ganz gut zu einem Fahrzeug dieser Größe bei 25 Nm Motormoment.
Allerdings zweifeln wir doch sehr stark an der angegebenen Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Die würde satte 470 rpm am Vorderrad und damit im 3. Gang 6000 rpm am Motor erfordern, was wir wiederum bei einem Einzylinder Diesel mit max. Nm bei 1800 rpm und max. hp bei 3000 rpm nicht wirklich glauben können.
Kann da jemand unseren Denkfehler finden und aufklären, oder fahren die Bajaj wirklich nur knappe 40 km/h?
Wir planen ein System in dem der Elektromotor entweder an Primäreingang oder Getriebeeingang gesetzt wird. Nicht unbedingt der Schaltbarkeit wegen, sondern vor allem um eine Neukonstruktion der "Gabelbrücke" inklusive Lagerung der Eingangswelle des Kettenkastens zum Rad zu vermeiden. Müssen dann allerdings natürlich die Aufnahme der Lenkstange neu bauen, da diese ja am Motorblock angreift.
Wenn jemand Informationen beitragen möchte, immer gerne her damit, und bei Interesse können wir das Projekt auch gerne in Zwischenschritten hier zeigen.
Beste Grüße,
Peter