Tempo Wiking 1954 Waldbodenfund

Hallo Tempo Freunde,

ich habe die diesjährige Osterzeit dazu genutzt, als Ur-Wiking-Fan einen Teil eines Tempo Ur-Wiking zu bergen und erst einmal vor dem weiteren Verfall zu schützen.

Die schlechte Nachricht : Es handelt sich nur um eine Kabine mit allen drei Türen, Türanbauteilen und der kompletten Verglasung ( außer der kleinen Heckscheibe in der Pappe hinten ) im Zustand 7. Die Karosserie hatte seit ca. 1970 im Wald gestanden und diente in den ersten Jahren Erntehelfern als Schutz vor überraschender Witterung.
Die „gute“ Nachricht : Es handelt sich um einen Wiking der Aufbauvariante mit Doppelkabine. Ich habe so eine Ur-Wiking Version noch nie irgendwo real gesehen.
Weiterhin hat dieser Fahrzeugrest noch eine „Identität“. D.h., das zerfressene Typenschild war ebenfalls noch an der Karosserie vorhanden.
Baujahr 1954, Fahrgestellnr. 505730, zulässige Achslast hinten und vorne 920 Kg ( ich dachte bis jetzt immer, bei 880 Kg wäre die Höchstgrenze für Ur-Wiking erreicht .. ).
Die Doppelkabine hatte laut Literatur den großen Radstand von 2850 mm.
Der normale Wiking I scheint laut Literatur mit dem gleichen Fahrgestell ( Radstand 2850 mm ) ausgeliefert worden zu sein. Ist jemanden bekannt, wo die Unterschiede zwischen diesen beiden Wiking Typen liegt ? Ein Wiking I Fahrgestell ist vielleicht ein wenig einfacher aufzutreiben, falls die Doppelkabine doch mal wieder aufgebaut werden soll .....

Wer hat vielleicht noch so ein Fahrgestell abzugeben ?
Wem sind noch existierende Doppelkabinen von Ur-Wiking bekannt ?
Wer kann mir mit gescannten Bilder von einer Ur-Tempo Doppelkabine weiterhelfen ? Das einzig mir bekannte Bild befindet sich im Podszun Buch auf Seite 94.

Guido

Scheunenfunde sind doch etwas für Weicheier – der echte Tempo Fan schreckt auch vor Waldbodenfunden nicht zurück ( oder ??? ) – Respekt habe ich nur vor Tiefseefunden ;-)


https://i.servimg.com/u/f73/18/22/79/02/sdc13511.jpg

Oder Funde aus dem Weltall.

Viel Spass beim zusammensuchen.
Hut ab wenn der wieder auf die Straße kommt.

nille4

moin,

schönes ding was du da gefunden hast ;-)

eine DOKA wäre doch mal was, fände es super wenn ihr den wieder aufbaut. denke der rest sollte sich auftreiben lassen dafür.

gruß
christian

Moin Guido,
vor etwa 10 Jahren habe ich eine rote Doka im Mollhagen (Gemeinde Steinburg) in Schleswig-Holstein, Kreis Stormarn gesehen. Es war eine Hochpritsche. Der Wagen war gar nicht schlecht erhalten und war fast komplett. Leider habe ich es damals versäumt, von dem Ding Fotos zu machen. Mir ist nur noch bekannt, daß der Besitzer ebenfalls einen Matador E als Büchereibus hatte. Die Farbe des Matador E war grün/weiß. Ich weiß nicht wo der Wiking oder der Matador hin verkauft wurden. Aber vielleicht weiß ja einer hier im Forum etwas über die weitere Geschichte der beiden Fahrzeuge. So kann man vielleicht rauskriegen, wer der heutige Besitzer der Doka ist.

An den bewußten Herrn aus Mollhagen dachte ich auch schon. Den habe ich schon vor über 10 Jahren versucht, zu belabern, daß er sich mal bei uns auf den Stammtischen sehen lassen sollte. Leider ohne Erfolg.
Der Bücherbus ist so um 2003 nach Stuttgart verkauft worden und da auch heil angekommen, danach hat man nichts mehr davon gehört.
Die rote Wiking I Doka war zu der Zeit schon verkauft. Ich weiß aber auch nicht wohin.
Und die Ur-Wiking-Doka habe ich auch nie bei ihm gesehen, weder im Original noch auf Fotos. Ich weiß auch nur, daß er mal sowas gekauft hat. Kann sein, daß die da noch rumsteht.

Hallo Tempo Freunde,

schön, doch schon einiges von Euch über das Thema Doppelkabine erfahren zu haben.
Natürlich muß ich mir selbst erst einmal Mut machen, um ein solches Projekt anzugehen.
Und natürlich gilt es, erst einmal Info's zu so einer selten Fahrzeugvariante zu sammeln.
Gerne werde ich versuchen, dem Tip mit dem Herrn in Mollhagen nachzugehen. Ist es in so einem Forum nicht erlaubt, einen Namen zu nennen ? Oder ist der Name des Herrn nicht bekannt ? Ich bin bis jetzt wenig in Foren unterwegs und kenne mich nicht aus.
Besonders interessieren würde mich, wie die Rückbank inder Doppelkabine ausgesehen hat. War es ein Rohrgestell oder war sie aus Holz gefertigt ?
Bestimmt gibt es einige unter Euch, die eine Sammlung von Tempo-Werks-Zeitschriften besitzen. Ist nicht vielleicht dort irgendwo ein Bild einer Doka zu finden ( und zu scannen ? ) ?
Hallo Kai ! Hattest Du nicht ein Werkstatthandbuch vom Ur-Wiking ? Ist vielleicht dort etwas über die Doka zu finden ?
Mit der Hoffnung auf weitere Info's ( und vielleicht aich dem ein oder anderen Ersatzteil ),

Guido

So geheimnisvoll ist das auch nicht. Der Herr aus Mollhagen ist namentlich bekannt und wenn ich ganz lange suche, finde ich sogar noch die Tel.-Nr. Ich hoffe, dass es nach 10 Jahren noch dieselbe ist. Wir sind nur immer recht sparsam mit Namen, Adressen und freien Abenden von Leuten, die nicht hier im Forum oder im Club sind. Hier kann ja jeder mitlesen.
Ich kümmere mich heute abend mal drum, Rest dann per PN.

Moin Guido,

ich habe irgendwo ein Verkaufsprospekt, und eine Werbeanzeige wo die Doka vom Ur-Wiking abgebildet und beschrieben ist aber im Werkstatthandbuch...? Müßte ich mal nachsehen.

Rest mangels Bildrechten bzw. Besitzererlaubnis demnächst per email.

Das bekannte Bild ist auch bei eBay drin:

http://www.ebay.ca/itm/CARTE-FICHE-CAMION-PORTEUR-TEMPO-VIKING-1953-/180997848190

Hallo Kai,

schon mal wieder einen großen Dank für Deine Bemühungen.
Das von Dir genannte Bild war mir schon bekannt und scheint mir identisch mit dem Bild im Podszun-Buch zu sein.
Es gibt noch ein weiteres Bild einer Ur-Doppelkabine, wenn man zum Stichwort "Tempo Wiking Doka" ,Bilder, googelt. Leider ist dieser Hamburger Wiking kaum zu erkennen auf dem Bild.
Aber ich habe noch Hoffnung, dass so ein Wiking im "Tempo Magazin" von damals irgendwo erwähnt wird ..... ???

Gruß,
Guido

Das Bild aus Hamburg ist die Ausschnittsvergrößerung eines Teils von einem winzigen Schwarzweißfoto, das ich mit Maximalauflösung eingescännt habe. Mehr war da wirklich nicht rauszuholen. Das Foto stammt aus dem Nachlaß meiner Lieblingstante, ist mal irgendwann bei einem Spaziergang in Hamburg entstanden, lange vor meiner Zeit und vor mir hat wohl auch keiner gesehen, dass da im Hintergrund 2 Tempos drauf sind.

Wenn ich mir merken könnte, woher man all diese 'Bilder für die private Erinnerung' so abspeichert, hätte man es hier auch posten können... Du hättest das wohl zugelassen. Inzwischen habe ich aber Sorge, Bilder zu posten oder zu verlinken, wo man keine Bildrechte oder Erlaubnis hat...

Guido schrieb:

Baujahr 1954, Fahrgestellnr. 505730, zulässige Achslast hinten und vorne 920 Kg ( ich dachte bis jetzt immer, bei 880 Kg wäre die Höchstgrenze für Ur-Wiking erreicht .. ).
Die Doppelkabine hatte laut Literatur den großen Radstand von 2850 mm.
Der normale Wiking I scheint laut Literatur mit dem gleichen Fahrgestell ( Radstand 2850 mm ) ausgeliefert worden zu sein. Ist jemanden bekannt, wo die Unterschiede zwischen diesen beiden Wiking Typen liegt ? Ein Wiking I Fahrgestell ist vielleicht ein wenig einfacher aufzutreiben, falls die Doppelkabine doch mal wieder aufgebaut werden soll .....

Wer hat vielleicht noch so ein Fahrgestell abzugeben ?
Wem sind noch existierende Doppelkabinen von Ur-Wiking bekannt ?

Guido, wenn Dein Bestand noch so groß ist wie vor einem Jahr, werden wohl 10-20 Jahre Zeit sein, entsprechende Teile und Fahrgestelle herbeizuschaffen Da waren ja noch einige andere Kleinsttransporter-Fabrikate "auf Halde", wo mehrheitlich ja noch mehr Substanz vorhanden war... Da bei Ebay und Co. im Jahr 1-2 Ur-Wiking auftauchen, stehen die Chancen durchaus gut, was passendes zu finden. Ab und an wird sowas ja auch dem Tempo-Dienst angetragen, inwieweit das dann allgemein zugänglich wird, weiß ich aber nicht. Manche Restaurationsbasis wie der Ur-Wiking von L. aus Auto-Bild Klassik kosteten dann auch nur einen Euro...

Ich meine, der Ur-Wiking kam in vielen verschiedenen Radständen, zum.
Bus (Großraumkraftwagen) und Kastem 2,10m
Koffer 2,30m
Normalpritsche (Tief- und Hoch-) 2,50m
und lange Pritschen als 2,85m
Als "lang" war die Achslast ab einer Fahrgestellnummer 1954 immer 920kg, vorher 920kg hinten und 880kg vorne, wobei die Literatur je nach Erscheinungsjahr da nicht einheitlich ist.

Die langen Fahrgestelle sind beim Ur-Wiking noch mit die häufigsten denke ich, jedenfalls verglichen mit Bus, Kasten und Koffer sind Langpritschen Massenware. Ob die Nachfolgermodelle passen, kann ich leider nicht beantworten. Falls ja: Ein WIking I in gut abgehangenem Zustand für 800€ haben wir gerade in der Laberecke - zum Glück weit weg vom hohen Norden
Wiking I Pritsche 800€

Eine graue Doppelkabine im Zustand 5 steht bei "Cor" (Cornelius) in Holland. Dort habe ich mal E-Teile abgeholt. Den Heinkelleuten nach gibt es auch eine Doka in restauriertem Zustand in Dänemark, die soll auch noch die Wischer oben haben.

Im Reparaturhandbuch aus 54 und Teilekatalog aus 55 habe ich zwar verschiedenste Rahmentypen gefunden aber keinen Hinweis auf die Aufbauart Doppelkabine. Auch unter Fahrerhaus ist z..B. keine hintere Seitentür geführt.
In der Kundendienstmitteilung vom 12. März 1954 gibt es auch nur die geänderten technischen Angaben zu Höchstgeschwindigkeit und Fahrwerk der DoKa.

Die Tempomagazine besitze ich nicht. Ich denke Norbert oder andere können da eher helfen. Norbert als inoffizielle Ur-Wiking Koryphäe kann die Fragen wahrscheinlich ohnehin aus dem Kopf beantworten, so war es bisher immer...

Hallo Kai,

wenn ich es richtig verstehe, scheint es doch noch in Holland, Dänemark und Deutschland mindestens jeweils eine Ur-Wiking Doppelkabine zu geben. Die Fahrzeuge waren mir bis jetzt unbekannt.
Das relativiert natürlich schon wieder die Überlegungen, so einen Ur-Wiking Rest (dann doch nicht der letzte seiner Art ) zu erhalten ?!
Ob ich (als Tempo-Fan) noch Fahrzeuge "auf Halde" stehen habe, dürfte aber wenig für den Erhaltungsgedanken einer seltenen Ur-Wiking Doppelkabinenkarosserie von Bedeutung sein.
Ich habe auch schon Spaß an meinem Hobby "Oldtimer", wenn ich Fahrzeuge über die Jahre bringe und vor dem weiteren Verfall schütze, die Andere aktuell längst in die Presse geschoben hätten.
Auf dieser "Halde" steht ja auch noch eine Ur-Wiking Tiefpritsche, die ein solche Karosserie aufnehmen könnte ....... Wäre bloß schade, die Tiefpritsche dafür auseinander zu reißen ....

Für mich ist der angebotene Wiking I scheinbar viel zu gut zum Schlachten und zum Glück auch außerhalb meines Einzugbereiches..

Also wäre das vernünftige Fazit jetzt doch : Doppelkabine schlachten ??? NEIN !!! Auch wenn ich eigentlich keinen Platz dafür habe, werde ich die Karosserie erst einmal bewahren um weiter nach einem Fahrgestell zu suchen .....

Grüße aus dem Münsterland,
Guido

... oder als "Wechselaufbau" für Deine normale Pritsche nutzen
Wenn man ein Chassis mit gutem Motor, Getriebe und Bremsen hat, finde
ich muß zumindest der Gedanke erlaubt sein, auch wenn dann womöglich
der Radstand oder so nicht paßt...

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